Un carrello della spesa contenente il minimo indispensabile

Die Schweiz wird die Umweltbelastung durch Lebensmittel reduzieren

Agroscope empfiehlt Importe aus Ländern, deren landwirtschaftliche Produktion umweltverträglich ist sowie Verluste und Abfälle entlang der Wertschöpfungskette vermeidet

Können wir die Umweltbelastung durch unsere Ernährung reduzieren? Agroscope hat berechnet, dass die Umweltbelastung verbessert werden könnte, wenn Lebensmittel aus Ländern importiert würden, in denen die landwirtschaftliche Produktion besonders umweltfreundlich ist.
Die Effektivität würde weiter erhöht, wenn Lebensmittelverluste und -abfälle vermieden würden.

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Lebensmittelimporte haben einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt. Bliebe der Verbrauch unverändert und würde die Schweizer Landwirtschaft weniger produzieren und damit die Importe erhöhen, würde die Umweltbelastung insgesamt steigen.
Eine Folge davon ist, dass sich die verbesserte Umweltbilanz in der Schweiz oft negativ auf die Länder auswirkt, aus denen die Importe stammen, vor allem dann, wenn die Produktionsvoraussetzungen in anderen Ländern ungünstiger sind als in der Schweiz, zum Beispiel durch Wasserknappheit oder Abholzung.

La sezione frutta e verdura di un supermercato elvetico
Die Obst- und Gemüseabteilung eines Schweizer Supermarkts

Eine auf zwei Verbesserungsmaßnahmen verankerte Analyse

Es gibt jedoch Möglichkeiten, die unerwünschten Umweltauswirkungen des Schweizer Standardwarenkorbs für landwirtschaftliche Produkte zu reduzieren. Die Forscher von Agroscope haben sich vor allem auf zwei Massnahmen konzentriert: Erstens auf die Bevorzugung von Importen aus bestimmten Ländern, in denen die landwirtschaftliche Produktion besonders umweltfreundlich ist. Das zweite war, Lebensmittelverluste und -verschwendung entlang der Wertschöpfungskette zum Verbraucher zu vermeiden und damit Importe zu reduzieren.

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Zusätzlich zur Literaturrecherche berechneten die Forscher anhand zweier Szenarien, wie diese beiden Maßnahmen die Umweltauswirkungen verändern würden. Das erste Szenario betrachtet den aktuellen Nachweis der Erfüllung der ökologischen Anforderungen (PER) und das Direktzahlungssystem bis 2025.
Die zweite geht von einer extensiveren Schweizer Landwirtschaft mit geringeren Produktionsmengen, einem weitgehenden Verzicht auf Pestizide und weniger Tieren aus. In beiden Szenarien würden die ungünstigeren 25 % der importierten Produkte durch Alternativen aus anderen Ländern ersetzt und die Lebensmittelverluste und -verschwendung minimiert werden.

Einfluss von Import Herkunftsländern und Nahrungsmittelverlusten auf die Umweltwirkungen des Schweizer Agrarsektors

Il formaggio, tipico della Svizzera, raramente è sprecato in tavola
Käse, typisch für die Schweiz, kommt selten auf den Tisch

Geografische Bedingungen und Gesetzgebung als Referenzen

Die Studie bestätigt, dass beide Maßnahmen einen positiven Effekt auf die Umweltauswirkungen von Lebensmitteln haben, auch wenn ihre Wirksamkeit unterschiedlich ist.
Die Optimierung der Herkunftsländer von Importen wirkt sich vor allem positiv auf die Umweltauswirkungen der lokalen Gegebenheiten aus. Geografische Gegebenheiten, wie z. B. die Verfügbarkeit von Wasser oder das Ausmaß der Bedrohung des Biodiversitätsverlustes, sind besonders wichtig.
In diesem Fall kann die Auswirkung, je nach Szenario, um 16-27 % reduziert werden. Bei Umweltauswirkungen anderer Art, insbesondere auch bei Lebensmitteln tierischen Ursprungs, wäre die Wirkung dieser Maßnahme weniger ausgeprägt. Der Umweltschutz in den Herkunftsländern der Importe hängt auch von der Gesetzgebung ab, die u.a. die zugelassenen Pflanzenschutzmittel regelt.

Gli ortaggi possono essere venduti e consumati a chilometro zero
Gemüse kann bei Kilometer Null verkauft und verzehrt werden.

Weniger Lebensmittelabfälle, positiver Effekt garantiert

Wenn Lebensmittelverluste und -abfälle vermieden werden, ist der positive Effekt unbestritten, immer.
Sie reduziert alle Arten von Umweltbelastungen des Schweizer Standardwarenkorbs für landwirtschaftliche Produkte um 11 bis 38 Prozent, im Falle der Abholzung sogar um 87 Prozent, und das ohne unerwünschte Nebeneffekte.

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Wenn die Verluste bei Lebensmitteln tierischen Ursprungs reduziert werden, ist die Verringerung der Umweltbelastung stärker ausgeprägt als bei Lebensmitteln pflanzlichen Ursprungs. Das Verbraucherverhalten beeinflusst also auch die Umweltbelastung durch unsere Ernährung.

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Salat ist das natürliche Lebensmittel schlechthin.

Politik und Verbraucher müssen ihren Teil dazu beitragen

Die Agroscope-Studie legt zudem nahe, dass selbst bei Umsetzung beider Massnahmen eine extensive Landwirtschaft mit geringerer Inlandproduktion die meisten Umweltauswirkungen der Schweizer Lebensmittel verschlechtern würde.
Mögliche Verbesserungen hängen sehr stark von den politischen Rahmenbedingungen und dem Verbraucherverhalten ab. Die Vermeidung von Lebensmittelabfällen zum Beispiel ist entlang der gesamten Wertschöpfungskette möglich: Jeder von uns kann dazu beitragen.

Begleittabelle (in Deutsch)
Tableau d’accompagnement (en français)
Tabella accompagnatoria (in italiano)

Due hamburger stilizzati grondanti formaggio, cetrioli e carne
Zwei stilisierte Hamburger, die mit Käse, Gurke und Fleisch triefen