Wahrnehmung der Schweiz im Ausland

Die Schweiz hat im Ausland auch im Jahr 2022 ein sehr positives Image – wegen ihrer Landschaft, ihrer Schokolade, ihrem Käse, ihren Uhren, ihrem Finanzplatz und ihrer starken und stabilen Wirtschaft. Auch die Schweizer Neutralität ist ein Thema, das an Sichtbarkeit gewonnen hat

Schilthorn Image by Julius Silver from Pixabay
Schilthorn Image by Julius Silver from Pixabay

Präsenz Schweiz, die zum Generalsekretariat des EDA gehört, hat den Auftrag, das Image der Schweiz im Ausland zu beobachten, um die Grundlagen für die internationale Kommunikation zu definieren. Der vorliegende Bericht analysiert die Wahrnehmung der Schweiz im Ausland im Jahr 2022, indem er zwei Dimensionen des Images der Schweiz im Ausland untersucht:

Der erste Teil des Berichts befasst sich mit der Darstellung des Landes in der Presse und den sozialen Medien im Ausland, d.h. wie viel und wie die Schweiz in der Medienberichterstattung, die zunehmend von aktuellen Ereignissen geprägt ist, aber auch in der Öffentlichkeit dargestellt wurde.

Der zweite Teil des Jahresberichts befasst sich hingegen mit der Wahrnehmung der Schweiz in der breiten Bevölkerung im Ausland. Die Ergebnisse beruhen auf einer repräsentativen Umfrage, die Präsenz Schweiz regelmässig in 18 ausgewählten Ländern zu verschiedenen Themen durchführt. Die Kombination der beiden Perspektiven erlaubt es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede, aber auch die Wechselwirkungen zwischen den beiden Wahrnehmungsdimensionen zu identifizieren.

Auf medialer Ebene stand 2022 die Position der Schweiz im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine im Vordergrund, wie im ersten Teil des Berichts dargestellt. Grosse Aufmerksamkeit wurde der Neutralität der Schweiz und der Ausgestaltung der Neutralitätspolitik in konkreten Fragen gewidmet, zum Beispiel in Bezug auf die Sanktionspolitik oder die Kriegsmaterialexporte. Seit dem Ausbruch des Konflikts im Februar war das Thema fast durchgehend in den ausländischen Medien präsent. Die bereits im letzten Jahr festgestellte grosse Bedeutung von politischen Themen für die Wahrnehmung der Schweiz im Ausland bestätigt sich somit auch 2022. Konkrete Themen wurden natürlich aufgrund der aktuellen Ereignisse variiert. So stand neben dem Krieg in der Ukraine die Energieversorgung im Vordergrund, während die Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU in den Medien deutlich weniger Beachtung fanden als noch im Vorjahr. Weitere wichtige Themen waren der Finanzplatz, insbesondere das Datenleck “Suisse Secrets” und Ereignisse rund um die Credit Suisse, sowie die tiefe Inflationsrate in der Schweiz. Generell ist das Volumen der ausländischen Berichterstattung über die Schweiz vergleichbar mit demjenigen des Vorjahres: In der Wahrnehmung der Bevölkerung bestätigen die aktuellen Ergebnisse, dass die Schweiz im Ausland insgesamt ein sehr positives Image geniesst. Sie zeigen aber auch, dass die Neutralität für die Wahrnehmung der Schweiz in der breiten Bevölkerung im Ausland 2022 wichtiger war als in den Vorjahren, gleichzeitig aber auch stärker kritisiert wurde als in der Vergangenheit.

Neben diesen grossen Themen gab es während des ganzen Jahres einige Ereignisse, die in den ausländischen Medien vorübergehend viel Aufmerksamkeit erregten, wie das WEF in Davos, das künftige Atommülllager nahe der deutschen Grenze und der Rücktritt von Roger Federer.

100 Jahre Salzjodierung in der Schweiz

Il franco è l'unica valuta della Svizzera dal 1848
Der Franken ist seit 1848 die einzige Währung der Schweiz

Stabile Wirtschaft

Seit Anfang April wird in den Medien regelmässig positiv über die im Vergleich zu anderen Ländern relativ niedrige Inflation in der Schweiz berichtet. Als Gründe für die niedrige Inflationsrate nannten ausländische Medien unter anderem den starken Franken und die geringere Abhängigkeit von den Weltenergiepreisen. Insbesondere die Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank, z.B. die Erhöhung des Leitzinses, die von den Medien als überraschender und entscheidender Schritt gewertet wurde, hat viel positive Resonanz gefunden.

Innovation clean energy
Innovation saubere Energie

Die Energiefrage

Die Frage der Energieversorgung hat aufgrund des Krieges in der Ukraine auch die Aufmerksamkeit der Medien auf sich gezogen, und in diesem Zusammenhang gab es auch Nachrichten über die Schweiz. Es lassen sich drei Aspekte des Themas unterscheiden:

Der erste betrifft den Grad der Vorbereitung der Schweiz auf eine Energieknappheitssituation, bei der es nach Ansicht einiger Medien im benachbarten Ausland noch Verbesserungspotenzial gäbe, da die Eidgenossenschaft im Winter auf Energieimporte aus dem Ausland und damit auf die Solidarität mit den europäischen Nachbarländern angewiesen sei. In diesem Zusammenhang wurden auch die staatlichen Subventionen an die Axpo objektiv analysiert.

Der zweite Aspekt befasste sich mit den möglichen Folgen einer Energiedefizitsituation in der Schweiz, wie z.B. soziale Spannungen. Dieser Aspekt wurde fast ausschliesslich in den russischen Medien aufgegriffen, wo er jedoch ein grosses Echo fand.

Der dritte Aspekt betraf die Energiesparmaßnahmen und die damit verbundenen Sanktionen bei Nichteinhaltung. Viele ausländische Medien griffen die Aufforderung von Bundesrätin Simonetta Sommaruga, zu zweit zu duschen, um den Energieverbrauch zu senken, amüsiert auf. In einigen polemischen, schrägen Artikeln in den Mainstream- und sozialen Medien wurde verzerrt berichtet, dass der Schweizer Bevölkerung bei Energieknappheit Gefängnisstrafen drohen, wenn sie die Temperaturgrenzwerte für die Heizung nicht einhält. Im gleichen Zusammenhang wurde in den sozialen Medien eine Falschmeldung verbreitet, wonach die Schweizer Regierung die Bevölkerung dazu auffordere, bekannt gewordene Energieverschwendung zu melden, und eine Belohnung ausschreibe.

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Neutrality Image by John Hain from Pixabay
Neutrality Image by John Hain from Pixabay

Kritik an der Neutralität und der Credit Suisse

Die Positionen und Entscheide der Schweiz im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine sind seit Februar immer wieder Thema in der ausländischen Berichterstattung, wobei die Beurteilung der Neutralität und ihrer Politik oft im Vordergrund steht.

Im Zentrum der Kritik an der Neutralität stehen konkrete Entscheide der Schweiz, die in Europa, in englischsprachigen Ländern und seit dem Sommer auch in Russland als nicht unterstützend wahrgenommen werden.

Die Medienberichterstattung lässt sich in vier Phasen einteilen.

In der ersten Phase, unmittelbar nach Ausbruch des Krieges, löste der Entscheid der Schweiz, die EU-Sanktionen gegen Russland nur in Form von Massnahmen zur Verhinderung von Umgehungsgeschäften wieder aufzunehmen, eine gewisse Bestürzung aus. Vor allem in den sozialen Medien wurde die Entscheidung heftig kritisiert und kontrovers diskutiert und als unmoralisch bezeichnet, da die Schweiz nach Ansicht mancher den Profit über das Leben stelle.

In der zweiten Phase, die Ende Februar begann, löste der anschliessende Entscheid, die EU-Sanktionen vollständig zu übernehmen, weltweit ein sehr positives Echo aus. “Sogar die Schweiz” habe beschlossen, mitzumachen: So kommentierten zahlreiche Medien; unter anderem äußerte sich US-Präsident Joe Biden in seiner Rede zur Lage der Nation in diesem Sinne.

In einer dritten Phase, die Mitte März begann, löste das Zögern bei der Umsetzung der Sanktionen, das von einigen nicht-russischen Medien festgestellt wurde, neue Kritik aus. In diesem Zusammenhang erregten die Forderungen des ukrainischen Präsidenten Zelensky an die Schweiz, die Vermögenswerte russischer Oligarchen einzufrieren, besondere Aufmerksamkeit. Ein weiteres Diskussionsthema war die Bedeutung der Schweiz für den russischen Gold- und Rohstoffhandel und für russische Oligarchen. Im Zusammenhang mit der Verwaltung der Oligarchen-Vermögen bezeichneten Kritiker, insbesondere in den europäischen Medien, die Neutralität der Schweiz als opportunistisches Instrument zur Verfolgung eigener wirtschaftlicher Interessen.

In einer vierten Phase, die Ende April begann und noch andauert, haben nicht-russische Medien die Neutralität als Hindernis für die Unterstützung der Ukraine und als sicherheitspolitisches Instrument diskutiert. Die von der Schweiz unter Berufung auf die eigene Neutralität und die eigene Kriegsmaterialgesetzgebung beschlossene Blockade des Transfers von Rüstungsgütern, insbesondere von in der Schweiz hergestellter Munition, durch Drittstaaten in die Ukraine wurde wiederholt kritisch thematisiert.

Konkrete Massnahmen der Schweiz zur Unterstützung der Ukraine, wie die Bereitstellung von 100 Millionen Franken im Rahmen des Aktionsplans “Winterhilfe”, wurden kaum wahrgenommen. Positive Narrative im Zusammenhang mit der Neutralität (z.B. die guten Dienste der Schweiz) gab es 2022 so gut wie gar nicht, im Gegensatz zum Vorjahr mit dem Biden-Putin-Gipfel in Genf. Die Präsenz der Schweiz in den russischen Medien hat sich seit der vierten Phase intensiviert, wobei die Artikel zunehmend kritischer ausfielen. So warfen russische Medien der Schweiz vor, ihre Glaubwürdigkeit als neutrales Land zu gefährden, indem sie die EU-Sanktionen in vollem Umfang akzeptierte, und erklärten, dass sie für ein Mandat als Schutzmacht zwischen Russland und der Ukraine nicht mehr in Frage käme.1 Gleichzeitig stieß die Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine in Lugano auf ein gewisses Interesse der internationalen Medien, insbesondere was die Inhalte und Themen der Konferenz anbelangt. Reden von Bundespräsident Ignazio Cassis in verschiedenen einflussreichen ausländischen Medien verschafften der Position der Schweiz zu ihrer Neutralität und der Umsetzung der entsprechenden Politik internationale Aufmerksamkeit. Auch die Nachricht von der Weigerung der Schweiz, im Namen der Neutralität ukrainische Kriegsverletzte aufzunehmen, fand in den Medien Widerhall. Die Empfehlung, die von ausländischen Medien oft als offizieller Regierungsbeschluss fehlinterpretiert wurde, stiess in der Presse und in den sozialen Medien teilweise auf heftige Kritik, die auch durch die spätere Aufnahme der Verwundeten nicht gedämpft werden konnte. Der Entscheid des Bundesrates vom September, an seiner gewohnten Ausrichtung in der Neutralitätspolitik festzuhalten, hat ausserhalb Russlands nur ein sehr beschränktes Medienecho gefunden.

Der Schweizer Finanzplatz, insbesondere die Grossbank Credit Suisse, stand auch im Jahr 2022 mehrmals im Fokus der internationalen Medien: Die Credit Suisse soll in der Vergangenheit korrupten Politikern, Beamten und Kriminellen bei der Geldwäsche und Steuerhinterziehung geholfen haben. Darüber berichteten im Februar zahlreiche Medien auf der ganzen Welt, nachdem ein internationales Journalistennetzwerk namens “Suisse Secrets” eine koordinierte Untersuchung durchgeführt hatte. Die Artikel konzentrierten sich zum einen auf die Bank selbst und zum anderen auf Persönlichkeiten, deren mutmaßlich illegale Finanzaktivitäten dank der an die Medien weitergegebenen Kontodaten aufgedeckt wurden. Diese Persönlichkeiten, die oft in der Öffentlichkeit stehen, haben das Interessedas Interesse der Medien in ihren jeweiligen Ländern. Zudem wurde berichtet, dass es mit vielen Ländern, die als besonders risikoreich gelten, keinen automatischen Informationsaustausch geben würde.Auch unabhängig vom Medienfall “Suisse Secrets” hat die Credit Suisse.

Bundesrat nimmt Neutralitätsbericht an

Dogana di Brogeda tra Svizzera e Italia Photo by warrenski, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons
Brogeda-Zoll zwischen der Schweiz und Italien Photo by warrenski, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Beziehungen Schweiz-EU

Im Vergleich zum letzten Jahr haben die ausländischen Medien den Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU dieses Jahr deutlich weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Sie wurden von den deutschen und französischen Medien sporadisch kritisch kommentiert. Im Februar wurde im Rahmen der Kampagne “Stick to Science” auch der Status der Schweiz im Programm Horizon Europe als “nicht-assoziierter Drittstaat” in den sozialen Medien diskutiert. Im November fragten sich die Medien, vor allem in Europa, inwieweit das Schweizer Beispiel als Vorbild für die Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU dienen könnte. In den meisten Fällen hielten sie das Verhältnis zwischen der Schweiz und der EU für kompliziert. Obwohl das Thema der Beziehungen der Schweiz zur EU im Jahr 2022 nur selten explizit angesprochen wurde, war es implizit als Querschnittsthema in einer Reihe anderer Themen präsent, insbesondere in Nachrichtenberichten über eine mögliche Energieknappheitssituation und Sanktionen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine.

Ausgezeichnete bilaterale Beziehungen zwischen der Schweiz und Liechtenstein

La sede del World Economic Forum Annual Meeting in Davos-Klosters, Switzerland, 18 January. © World Economic Forum/Mattias Nutt
Der Hauptsitz der World Economic Forum Annual Meeting in Davos-Klosters, Switzerland, 18 January. © World Economic Forum/Mattias Nutt

WEF und Ausfall von Skyguide

Neben den bereits erwähnten Themen, die im Laufe des Jahres mehrfach aufgegriffen wurden, waren einige Ereignisse und Episoden für die mediale Wahrnehmung der Schweiz im Ausland 2022 besonders entscheidend. Das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos sorgte für viel Aufmerksamkeit, wenn auch in deutlich geringerem Ausmass als in der Vergangenheit. Auch die Sperrung des Schweizer Luftraums aufgrund einer technischen Panne bei der Flugsicherung Skyguide fand in den ausländischen Medien grosse Beachtung.

World Economic Forum Annual Meeting 22—26 May 2022

Una centrale nucleare elvetica
Ein Schweizer Kernkraftwerk

Endlager für Atommüll

Die Entscheidung über den künftigen Standort des Atommülllagers nahe der deutschen Grenze hat im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus viele Reaktionen hervorgerufen. Die Medienkommentare in Deutschland fielen unterschiedlich aus: Einerseits heißt es, die ansässige Bevölkerung sei besorgt über diese Entscheidung und die deutsche politische Klasse fühle sich zurückgesetzt; andererseits werden die Schweizer Behörden als zuverlässig und der Entscheidungsprozess als transparent und partizipativ bezeichnet.

Ghiacciaio del Rodano Image by Xavier Turpain from Pixabay
Rhone Glacier – Furka Pass – Image by Xavier Turpain from Pixabay

Schmelzende Gletscher

Die in diesem Jahr in der Schweiz verzeichnete Rekordschmelze der Gletscher hat ein weltweites Medienecho ausgelöst. Für Aufsehen sorgten mehrere Schweizer Studien, wonach die Gletscher allein im Jahr 2022 mehr als 6 Prozent ihres Volumens und in den letzten 85 Jahren die Hälfte ihres Volumens verloren haben. Zudem haben viele ausländische Medien die sichtbaren Auswirkungen der Gletschermassenverluste dokumentiert, wie etwa das Wiederauftauchen eines Gebirgspasses aus dem Eis nach mehr als 2.000 Jahren, die Verschiebung der schweizerisch-italienischen Grenze oder die Entdeckung von menschlichen Überresten und Gegenständen infolge des schmelzenden Eises. In einigen Artikeln wurden die Gletscher als Teil des nationalen Erbes der Schweiz bezeichnet oder ihre Bedeutung für die Wasserversorgung Europas hervorgehoben. Die umfangreiche Medienberichterstattung ist vor allem auf die globale Relevanz des Themas Klimawandel zurückzuführen. Aber auch der ikonische Wert der Gletscher als Symbol für die Alpen und ihre Bedrohung durch den Klimawandel haben dazu beigetragen, dass die Medienaufmerksamkeit hoch blieb. Indirekt hat dank der Medienberichterstattung auch die Qualität der Schweizer Forschung weltweit an Sichtbarkeit gewonnen.

Klimawandel und Konsequenzen

Sport-frogs Image by Alexa from Pixabay
Sport-frogs Image by Alexa from Pixabay

Sport und der Rücktritt von Roger Federer

Im Jahr 2022 machten die Sportereignisse weniger Schlagzeilen als in den Vorjahren. Die meiste Aufmerksamkeit wurde dem Rücktritt des Schweizer Tennisspielers Roger Federer gewidmet. Neben seinen herausragenden sportlichen Leistungen lobten die Medien seine Person im Allgemeinen. Auch die Schweizer Fussballnationalmannschaft an der Weltmeisterschaft in Katar fand in den Medien Beachtung.

Feedback Image by Tumisu from Pixabay
Feedback Image by Tumisu from Pixabay

Die Schweiz aus der Sicht der Bevölkerung im Ausland

Im Gegensatz zur Medienwahrnehmung, die stark von aktuellen Ereignissen beeinflusst wird und daher instabiler ist, unterliegt die Wahrnehmung der Schweiz in der breiten Bevölkerung im Ausland weniger starken Schwankungen. Grundsätzlich geniesst die Schweiz ein positives und stabiles Image.

In diesem Jahr ist die ausländische Bevölkerung aber auch sensibler für das Thema der Schweizer Neutralität geworden, was wahrscheinlich auf die umfangreiche Medienberichterstattung zu diesem Thema zurückzuführen ist, denn es wird bei der Frage nach den spontanen Assoziationen mit der Schweiz häufiger genannt als in den Umfragen der Vorjahre. Bestimmte Klischees und Stereotypen stehen nach wie vor an der Spitze der Liste: Die Schweiz wird in erster Linie mit Bergen, Schokolade, Uhren und dem Finanzplatz assoziiert.

Auch die Stärke und Stabilität der Wirtschaft sowie die hohe Lebensqualität prägen das Image des Landes. Trotz diverser Kritik in der Presse wie im Fall der Credit Suisse oder den “Suisse Secrets”-Enthüllungen geniesst der Schweizer Finanzplatz im Ausland nach wie vor einen guten Ruf, der deutlich besser eingeschätzt wird als derjenige von Deutschland, Grossbritannien, den USA und Singapur. Auch in Bezug auf die ethische Integrität wird der Schweizer Finanzplatz sehr positiv bewertet: Mehr als die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass die Schweizer Banken und Finanzinstitute ein ethisches und verantwortungsvolles Verhalten an den Tag legen.

Allgemeine Meinung über die Schweiz im Vergleich zum Benchmark

Benchmarking ist eine Bewertungsmethode, die auf dem Vergleich mit den “Klassenbesten” basiert und unabhängig vom jeweiligen Sektor als Maßstab (Benchmark) verwendet wird.

Die allgemeine Meinung über die Schweiz nimmt im internationalen Vergleich einen hohen Stellenwert ein: Auf einer Skala von -100 bis +100 erreicht die Schweiz einen hervorragenden Durchschnitt von +60 Punkten.

Im Vergleich mit sieben als Benchmark definierten Ländern (Dänemark, Deutschland, Kanada, Niederlande, Schweden, Vereinigte Staaten und Vereinigtes Königreich) belegt die Schweiz den ersten Platz, knapp hinter Kanada. Auch beim Gesamteindruck liegt die Schweiz in den meisten einzelnen Ländern hinter Kanada an erster oder zweiter Stelle.

Quelle: Präsenz Schweiz – Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA