Schwerlastverkehr: Kontrollen in der Schweiz trotz Pandemie
Im Jahr 2020 wurden in der Schweizerischen Eidgenossenschaft 38.848 Fahrzeuge, darunter Lastwagen, Sattelschlepper, Lieferwagen und Busse, kontrolliert, wobei 22.519 verschiedene Unregelmäßigkeiten festgestellt wurden
Im Jahr 2020 wurden in der Schweizerischen Eidgenossenschaft 138.848 schwere Fahrzeuge, darunter Lkw, Sattelzüge, Transporter und Busse, kontrolliert und dabei 22.519 Unregelmäßigkeiten festgestellt; in 4.207 Fällen wurde die Festnahme ausgelöst.
Dies geht aus dem Bericht hervor, der erstmals gemeinsam vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) und der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) veröffentlicht wurde. Aufgrund der Pandemie wurden weniger Kontrollen durchgeführt als im Vorjahr.
Statistik der Schwerverkehrskontrollen 2016-2020 (Deutsch)
Statistique des contrôles du trafic lourd 2016-2020 (Französisch)
Statistica dei controlli del traffico pesante 2016-2020 (Italienisch)
Lkw-Kontrollen erhöhen die Verkehrssicherheit, sorgen für eine bessere Einhaltung der Vorschriften und fördern den fairen Wettbewerb zwischen Straße und Schiene.
Seit rund 20 Jahren intensivieren die Kantone im Auftrag des Bundes ihre mobilen Kontrollen.
Im Jahr 2020 haben die Polizeibehörden zusätzlich zu ihrer normalen Tätigkeit insgesamt 91.572 Stunden für die Kontrolle von Lkw im Straßenverkehr aufgewendet.
96.169 Stunden wurden für die Kontrollen in den Straßenkontrollzentren (CCTP) aufgewendet. Zusätzlich zu den kantonalen Kontrollen führen die Zollbehörden auch Kontrollen von Lkw bei der Ein- und Ausreise in die Schweiz durch.

COVID: 70 bis 80 Prozent weniger Verkehr am Gotthard
Während der ersten angeordneten Sperrung im Frühjahr 2020 kam es zu einem deutlichen Rückgang des Schwerverkehrs; so fuhren Ende März 70 bis 80 Prozent weniger Lastwagen im Gotthardtunnel.
Der starke Verkehrsrückgang und die eingeschränkte Verfügbarkeit der Polizei, die mit der Bewältigung des Gesundheitsnotstandes beschäftigt war, reduzierten die Kontrollen, die bei Verdachtsfällen von Unregelmäßigkeiten dennoch wie gewohnt durchgeführt wurden.
Mit der Lockerung der Beschränkungen im Mai 2020 wurden die Inspektionen wieder aufgenommen, mit verbesserten Protokollen zum Schutz der Mitarbeiter.

Kantonspolizei auf dem Vormarsch in den sieben Kontrollzentren
In den sieben Kontrollzentren wurden im vergangenen Jahr insgesamt 28.020 Lastwagen, Sattelschlepper, Lieferwagen und Busse kontrolliert, was einem Rückgang von 10,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Bei 1.623 inländischen Fahrzeugen bzw. Fahrern (+0,8%) und 7.573 ausländischen (-15,3%) wurden Unregelmäßigkeiten festgestellt, von denen 339 (+4%) bzw. 2.033 (-30,5%) gesperrt wurden.
Die Polizeibehörden führen auch „fliegende“ Kontrollen durch, die im Jahr 2020 57.041 Fahrzeuge betrafen (-6,9% gegenüber 2019). Dabei wurden 6.049 Schweizer Fahrzeuge bzw. Fahrer (-2,4%) und 3.475 ausländische (-11%) beanstandet; bei 1.202 (-10,6%) bzw. 633 (-19,9%) davon wurde eine Anhaltung angeordnet.
Bericht Schwerverkehrskontrollen 2020 (Deutsch)
Rapport – Contrôles du trafic lourd 2020 (Französisch)
Controlli del traffico pesante – Rapporto 2020 (Italienisch)
Zu den Hauptpunkten der Unregelmäßigkeiten gehören wie in den Vorjahren nicht eingehaltene Maße und Gewichte (9.263 Verstöße, -3 % im Vergleich zu 2019), technische Mängel (5.924, -10,1 %) und die Nichteinhaltung von Arbeits- und Ruhezeiten (3.315, -23,2 %).
Es wurden 34 Manipulationen an Abgasanlagen festgestellt, darunter AdBlue (-20,9 %).
Beachten Sie, dass mehrere Verstöße für dasselbe Fahrzeug zur gleichen Zeit festgestellt werden können.

Zollbehörden auch auf Binnenstraßen im Einsatz
Im Jahr 2020 kontrollierte die EZV insgesamt 53.787 Lastwagen, Sattelschlepper, Lieferwagen und Reisebusse und verhängte Bußgelder gegen 299 Schweizer Fahrzeuge oder Fahrer und 3.500 ausländische Fahrzeuge oder Fahrer.
Die wichtigsten festgestellten Unregelmäßigkeiten waren: nicht eingehaltene Maße und Gewichte (3.306), technische Mängel (400) und Nichteinhaltung der Arbeits- und Ruhezeiten (300).
Auch hier sind Mehrfachzuordnungen möglich, da mehrere Unstimmigkeiten am selben Fahrzeug auftreten.

Neues Tessiner Zentrum ab 2022 in Giornico in Betrieb
Im Oktober 2020 wurde der Grundstein für die Anlage (CCTP) in Giornico, auf dem Gelände des ehemaligen Stahlwerks Monteforno, gelegt.
Ab 2022, wenn auch das neue Zentrum im Tessin, das Pendant zum Zentrum in Ripshausen auf der Nordseite, in Betrieb sein wird, kann der Schwerverkehr über den Gotthard in beide Richtungen kontrolliert werden.
Investitionskosten: rund 250 Millionen Franken, inklusive Bau eines neuen Autobahnanschlusses.
