Ignazio Cassis beim Europarat für digitale Rechte
Der Bundesrat und Vorsteher des EDA betonte in Hamburg die Risiken, die mit einem hohen Digitalisierungsgrad verbunden sind, ohne dem Fortschritt Steine in den Weg legen zu wollen
Bundesrat Ignazio Cassis nahm an der 131. Ministersitzung des Europarates teil, die wegen der Gesundheitskrise im virtuellen Format stattfand.
In seiner Rede lobte er die Schlüsselrolle des Europarates beim Schutz der Menschenrechte, der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit im digitalen Zeitalter.
Die Außenminister der 47 Mitgliedsstaaten bekräftigten bei dieser Sitzung ihre Bereitschaft, sich weiterhin für die Wirksamkeit des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte und Grundfreiheiten einzusetzen.
„Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, den mit der Digitalisierung verbundenen Risiken vorzubeugen, ohne den Fortschritt zu behindern“, sagte die Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA).
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Eine Priorität der Schweizer Aussenpolitik 2020-2023
In seiner Rede erinnerte Bundesrat Ignazio Cassis daran, dass die Digitalisierung eine der Prioritäten der aussenpolitischen Strategie der Schweiz 2020-2023 ist und betonte die führende Rolle des internationalen Genf in diesem Bereich.
Angesichts der wachsenden Bedeutung der Digitalisierung hoben die Minister der 47 Mitgliedsstaaten den Beitrag des Europarates zum Schutz der wichtigsten europäischen Werte hervor: Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Insbesondere brachten sie ihre Unterstützung für die laufenden Arbeiten zu künstlicher Intelligenz und Cyberkriminalität zum Ausdruck.
„Mehr Wissenschaft in der Diplomatie, mehr Diplomatie in der Wissenschaft“.
Vierjahresplanung für mehr Vorhersehbarkeit
Das Treffen ermöglichte es den Ministern auch, den Planungszeitraum von zwei auf vier Jahre zu verlängern und das Engagement des Europarats für eine effektive Funktionsweise des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in der Zukunft zu bekräftigen.
Diese jüngste Entscheidung ist Teil des Interlaken“-Prozesses zur Reform des Gerichtshofs, der 2010 unter dem Schweizer Vorsitz des Ministerkomitees begann.
Das 131. Ministertreffen des Europarates unter deutscher Präsidentschaft fand zum zweiten Mal in Folge im virtuellen Format statt.
Die Prioritäten Deutschlands während seiner sechsmonatigen Präsidentschaft waren die verstärkte Umsetzung der Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, der Schutz von Minderheiten und Frauen sowie der Kampf gegen alle Formen der Aufstachelung zum Hass im Internet.
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