Die Weihnachtsmärkte

Mit der Weihnachtszeit nähern sich auch die berühmten Weihnachtsmärkte, die ursprünglich aus dem deutschsprachigen Raum stammen, heute aber fast überall zu finden sind.

Scorcio del Mercatino di Natale di Dresda - Germania - Image by Tonda Tran from Pixabay
Ein Blick auf den Dresdner Weihnachtsmarkt – Deutschland – Image by Tonda Tran from Pixabay

Jeder Markt hat seine eigenen Besonderheiten, von der Geschichte bis zur Umgebung, von den angebotenen lokalen Lebensmitteln und Handwerksprodukten bis zu den Elementen, die den Markt beleben: Weihnachtskonzerte, Krippenspiele, Schlittschuhbahnen usw.

Ein wenig Geschichte

Im Jahr 1296 erhielten die Wiener Kaufleute von Herzog Albrecht I. von Österreich das Privileg, einen „Dezembermarkt“ zur Versorgung der Wiener Bevölkerung abzuhalten: Urkundlich belegt ist, dass der erste Weihnachtsmarkt in Wien unter dem Namen „Dezembermarkt“ seine Tore öffnete.

Im Deutschland des 13. Jahrhunderts gab es vorweihnachtliche Märkte, auf denen sich die Besucher mit Winterwaren eindeckten und die später zu einem Treffpunkt der Menschen in der Adventszeit wurden. Der 1384 erstmals erwähnte Bautzener Weihnachtsmarkt ist wahrscheinlich der älteste in Deutschland.

Im 17. Jahrhundert entstanden in den deutschsprachigen Ländern traditionelle Weihnachtsmärkte, die denen von heute sehr ähnlich sind. Sie wurden in der Nähe von Kirchen unter dem Namen Nikolausmärkte aufgebaut und rund um den Festtag des Heiligen (6. Dezember) veranstaltet. Mit der protestantischen Reformation (1517) und der damit einhergehenden Abkehr von der Heiligenverehrung erhielten die Märkte den Namen Christkindlmarkt oder Markt des Jesuskindes.

Älter scheinen die Märkte in Bautzen (erstmals 1384), Frankfurt (erstmals 1393) und München (1310) zu sein. Der Dezembermarkt in Wien, eine Art Vorläufer des Weihnachtsmarktes, geht auf das Jahr 1294 zurück. Weitere historische Märkte gibt es in Salzburg (1491), Straßburg (1570) und Nürnberg (1628).

 

Ein Blick auf den Weihnachtsmarkt Einsiedeln – Schweiz – Image by Chris Sche-Bo

Zeitraum

Seit einigen Jahren wird der Beginn der Weihnachtsmärkte in den November verlegt, was bei der evangelischen Kirche einige Kontroversen hervorrief, da sie am Sonntag vor der Adventszeit den Totensonntag, einen der stillen Tage des Jahres, feiert. Um das Problem zu lösen, hat man sich auf Kompromisse geeinigt, z. B. dass die Märkte, die bereits am Totensonntag geöffnet sind, geschlossen bleiben.

Kleinere Weihnachtsmärkte öffnen nur für wenige Tage, an einem oder sogar mehreren Wochenenden im Advent. Zu Weihnachten sind die meisten Weihnachtsmärkte bereits geschlossen.

Die Sankt-Lorenz-Nacht zwischen Traditionen und Legenden

Weihnachtsmarkt

Ein typischer Weihnachtsmarkt besteht aus zahlreichen Ständen in den Straßen und auf den Plätzen eines Ortes. Angeboten werden weihnachtliche Backwaren und regionale Spezialitäten wie Berliner Pfannkuchen, Christstollen (ein typischer deutscher Weihnachtskuchen, der seit dem 14. Jahrhundert bekannt ist und aus dem Raum Dresden stammt), verschiedene Süßigkeiten wie Schokoladenfiguren, Zuckerwatte, gebrannte Mandeln, heiße Maronen und heiße Speisen. Zum Aufwärmen werden auch Heißgetränke wie Glühwein, Feuerzangenbowle (ein traditionelles deutsches alkoholisches Getränk, das häufig zur Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel zubereitet wird), Glühmost (ein heißes alkoholisches Getränk aus Most) und Punsch (ein alkoholischer Cocktail auf Rumbasis, der durch zahlreiche Gewürze besonders aromatisch ist) sowie andere Getränke serviert.

Alcuni visitatori del Mercatino di Natale di Vienna (Austria) sorseggiano il tipico vin brulè - Image by Julius Silver from Pixabay
Einige Besucher des Weihnachtsmarktes in Wien, Österreich, schlürfen typischen Glühwein – Image by Julius Silver from Pixabay

Einige berühmte Weihnachtsmärkte

Rothenburg ob der Tauber – Deutschland

Rothenburg ob der Tauber ist eine bayerische Stadt, die als eine der schönsten mittelalterlichen Städte in Deutschland gilt. Seit mehr als 500 Jahren hat sich innerhalb der neun Meter hohen Stadtmauern fast nichts verändert – ein Traum für Geschichts- und Mittelalterfans. Besonders romantisch ist der Reiterlesmarkt, der seit dem 15. Jahrhundert in der Adventszeit abgehalten wird. In Rothenburg befindet sich auch das Deutsche Weihnachtsmuseum, das ganzjährig geöffnet ist. Freitags und samstags können Sie die Aussicht vom Rathausturm genießen.

Salzburg-Österreich

In Salzburg finden mehrere Weihnachtsmärkte statt: Weltberühmt ist der Christkindlmarkt auf dem Domplatz und dem Residenzplatz mit mehr als 100 Ständen. In Mozarts Heimatstadt dreht sich an den Feiertagen alles um Musik mit einem umfangreichen Konzertprogramm. Am Stadtrand von Salzburg, genauer gesagt in Oberndorf, fand am Abend des 24. Dezember 1818 während der Christmette in der St. Nikolauskirche die erste öffentliche Aufführung des Stücks „Stille nacht, heilige nacht“ statt, das von seinen beiden Komponisten Mohr und Gruber aufgeführt wurde.

Colmar – Frankreich

Die elsässischen Weihnachtsmärkte bieten eine besondere Atmosphäre in der zauberhaft beleuchteten und geschmückten Altstadt.

Die überwiegend als Fußgängerzone angelegte Innenstadt beherbergt zahlreiche architektonische Schätze, insbesondere Denkmäler, Kirchen, Museen und enge Gassen, die vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert für die Mächtigen der Stadt gebaut wurden. Jahrhundert für die Mächtigen der Stadt gebaut wurden. Sehenswert sind das Pfisterhaus, das Koïfhus, das Unterlinden-Museum, Klein-Venedig, das Kaphaus und die Stiftskirche St. Martin.

Scorcio del Mercatino di Natale di Colmar - Francia - Image by Walter Bichler from Pixabay
Ein Blick auf den Weihnachtsmarkt in Colmar – Frankreich – Image by Walter Bichler from Pixabay

Dominikanerplatz

Die elegante Dominikanerkirche beherrscht den Marktplatz und wird nach Einbruch der Dunkelheit durch ihre bemerkenswerten Glasfenster noch erhabener. Diese kunstvoll beleuchteten Kunstwerke aus dem 14. Jahrhundert verleihen diesem historischen Platz einen besonderen Charme und sind heute ein Muss für jeden Colmar-Besucher.

Jean-d’Arc-Platz

Mit seinen Hütten, der Kirche und der Ziegenherde schafft der Weihnachtsmarkt von Colmar auf dem Place Jeanne d’Arc die familiäre Atmosphäre eines traditionellen elsässischen Dorfes. Hier finden Sie echte regionale Produkte. Sie können aus vielen Köstlichkeiten wählen: Elsässische Spezialitäten, Gänseleber, Delikatessen, Schnaps, Winachtsbredele oder auch Lebkuchen…

Alter Douane-Platz

Dieser Platz im Herzen der Stadt beherbergt die von Auguste Bartholdi geschaffene Skulptur Schwendi-Brunnen. Während der Weihnachtszeit finden mehr als fünfzig harmonische und elegante Hütten ihren Platz inmitten einer der schönsten Grachten der Stadt.

Nach Sonnenuntergang können Sie ein wunderbares Schauspiel genießen: Das Koïfhus-Gebäude leuchtet in bunten Farben und verleiht diesem alten Zollhaus und seinem Weihnachtsmarkt etwas Magisches.

Colmarer Weihnachtsmarkt im Koïfhus-Gebäude.

Hier kann man zahlreiche Kreationen lokaler Kunsthandwerker bewundern und kaufen, Erben des Könnens einer ganzen Region. Im zweiten Stock befindet sich das Spielzeugmuseum.

Der Weihnachtsmarkt von Colmar im Viertel Petite Venice.

Die ursprüngliche Anordnung der Fachwerkhäuser zu beiden Seiten des Flusses Lauch gab diesem emblematischen Viertel von Colmar seinen Namen. Zu Weihnachten verwandelt es sich in ein wahres Paradies für Kinder, die einen Blick auf die Hasen oder Schafe erhaschen können, die sich hinter einer der Holzhütten verstecken, oder die mechanischen Krippen beobachten, eine Fahrt mit den Karussells machen oder einen Brief in den riesigen Briefkasten des Weihnachtsmanns werfen, der unter anderem in diesen Alleen anzutreffen ist.

15. August Feiertag mit verschiedenen Traditionen

Zürich – Schweiz

Die Märkte in der Stadt Zürich, genannt Wienachtsdorf, und in der Region rund um den Zürichsee sind besonders vielfältig und einladend: Ein breites Angebot an Geschenkideen verzaubert die Besucher an den schön dekorierten Ständen, aber natürlich dürfen auch der Punsch für die Kleinen und der Glühwein für die Großen sowie warme Speisen wie Raclette und Fondue beim Bummel über die Weihnachtsmärkte nicht fehlen.

Scorcio del Mercatino di Natale alla Stazione Centrale di Zurigo - Svizzera - Image by Chris Sche-Bo
Blick auf den Weihnachtsmarkt im Hauptbahnhof Zürich – Schweiz – Image by Chris Sche-Bo

Christkindlimarkt Hauptbahnhof

Im Zürcher Hauptbahnhof findet einer der größten überdachten Weihnachtsmärkte Europas statt: Hier steht der 15 Meter hohe, mit Swarovski-Steinen geschmückte Weihnachtsbaum, der in diesem Jahr aus Energiespargründen weniger beleuchtet ist, aber die Besucherinnen und Besucher können mit den um ihn herum installierten Elektrofahrrädern in die Pedale treten, um ihn heller zu machen.

Dörfli-Weihnachtsmarkt im Niederdorf

Dieser Weihnachtsmarkt ist der älteste in Zürich und findet im Zentrum des Niederdorfs, wie ein Teil der Altstadt genannt wird, statt und bietet zahlreiche Stände, die sich entlang der Niederdorfstrasse, über den Hirschenplatz und bis zum Grossmünster verteilen.

Weihnachtsmarkt Wienachtsdorf

Auf dem Sechseläutenplatz, nur wenige Gehminuten vom Zürichsee entfernt, befindet sich einer der grössten Weihnachtsmärkte der Stadt. Rund 100 Stände bilden ein Weihnachtsdorf vor der spektakulären Kulisse des Opernhauses.

Weihnachtsmarkt Münsterhof

Unter dem Motto „Von Zürich bis Zürich“ finden die Besucherinnen und Besucher in den angrenzenden Boutiquen lokale und hochwertige Produkte. Der Markt beherbergt auch ein Kulturzelt mit stimmungsvollen Konzerten, Lesungen und Workshops für Kinder und Erwachsene.

Der singende Weihnachtsbaum und der „Wiehnachtsmärt“

Schlendert man die Bahnhofstrasse entlang, trifft man auf den Weihnachtsmarkt am Werdmühleplatz, eine gemütliche Oase, die sich längst in die Herzen der Zürcherinnen und Zürcher gespielt hat, wohl wegen des „Singenden Weihnachtsbaums“, einer haushohen Bühne in Form eines Weihnachtsbaums, auf der die verschiedenen Chöre der Region ihr Weihnachtsrepertoire darbieten.

Nürnberg – Deutschland

Der Christkindlesmarkt in Nürnberg gilt als einer der berühmtesten Weihnachtsmärkte der Welt. Die Lichterparade der Kinder findet seit 1948 statt und ist ein Muss.

 

Scorcio della pista di pattinaggio al mercatino di Natale di Colonia - Germania - Image by Stefan Bernsmann from Pixabay
Blick auf die Eislaufbahn auf dem Kölner Weihnachtsmarkt – Deutschland – Image by Stefan Bernsmann from Pixabay

Dresden – Deutschland

Ein Muss für Naschkatzen ist der Dresdner Striezelmarkt, der ganz im Zeichen des Weihnachtsstollens steht. Am zweiten Adventssonntag findet hier das Stollenfest statt, bei dem in einer feierlichen Zeremonie ein riesiger Stollen gebacken und angeschnitten wird.

Einsiedeln – Schweiz

Dieser Markt vor dem Kloster Einsiedeln ist besonders stimmungsvoll und hat mit seinen geschmückten Buden, der Weihnachtsbeleuchtung und dem großen Weihnachtsbaum auf dem Klosterplatz einen ganz besonderen Charme.

 

Feuerzangebowle - Kore Nordmann (Kore), CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Feuerzangebowle – Kore Nordmann (Kore), CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

München – Deutschland

In dieser Stadt finden die wohl charakteristischsten Weihnachtsmärkte Deutschlands statt. Es gibt mehrere, aber die bekanntesten sind:

Münchner Christkindlmarkt am Marienplatz

Dieser traditionelle Markt, der seine Wurzeln im 14. Jahrhundert hat, gilt als das Original unter den Münchner Weihnachtsmärkten und befindet sich vor dem neugotischen Rathaus am Marienplatz. Hier findet man alles, was man für ein richtiges Krippenspiel braucht, und er wird als der wohl größte Krippenmarkt Deutschlands bezeichnet.

Tollwood – das Winterfest

Das Tollwood-Winterfestival taucht die Theresienwiese in der Ludwigsvorstadt in ein stimmungsvolles Licht. Typisch für den alternativen Weihnachtsmarkt ist die Mischung aus leckerem Bio-Essen und viel originellem Kunsthandwerk auf dem „Markt der Ideen“. Die meisten Veranstaltungen, die von Theater und Musik über Performances bis hin zu Umweltaktivitäten und einem abwechslungsreichen Kinderprogramm reichen, sind kostenlos. Das gesamte Fest endet dann mit der traditionellen Silvesterparty.

Weihnachtsdorf im Kaiserhof der Residenz

Die in der Dorfmitte gelegene Hütte mit einer kleinen Kapelle, in der sich eine lebensgroße Krippe befindet, ist die berühmteste Attraktion dieses Marktes, auf dem jedes Jahr täglich ein Live-Musikprogramm geboten wird.

Für Kinder gibt es einen eigenen Märchenwald, ein Puppentheater und den Besuch des Weihnachtsmannes, der mit einem Schlitten und einem Rentiergespann anreist.

 

Una immagine del Christstollen, o più semplicemente Stollen, tipico dolce natalizio tedesco - Image by ❤ Monika 💚 💚 Schröder ❤ from Pixabay
Ein Bild des Christstollens, oder einfacher gesagt des Stollens, eines typischen deutschen Weihnachtsgebäcks – Image by ❤ Monika 💚 💚 Schröder ❤ from Pixabay

Wien – Österreich

Ab Mitte November verwandeln sich Wiens Plätze in zauberhafte Weihnachtsmärkte: Am Rathausplatz empfängt ein meterhoher Torbogen mit Kerzen die Besucher, die hier Weihnachtsgeschenke, Christbaumschmuck, Kunsthandwerk, kulinarische Köstlichkeiten, Süßigkeiten und wärmende Getränke finden. Beim Eistraum auf dem Christkindlmarkt können Schlittschuhläufer im romantisch beleuchteten Rathauspark ihre Runden drehen. Eine besondere Attraktion für Verliebte ist der Herzerlbaum. Für Kinder gibt es ein 12 Meter hohes, mehrstöckiges Karussell und eine Weihnachtswelt im Park mit einer Rentierbahn, einem Krippenweg, einer Kinderhütte und einer Eislaufbahn.

Prag – Tschechische Republik

Zwischen dem Altstädter Rathaus und der zweitürmigen Tyn-Kirche befindet sich der traditionelle Prager Weihnachtsmarkt. Besonders beliebt sind die lebensgroße Krippe, der Zoo, das Kinderkarussell und eine große Bühne, auf der in der Adventszeit ein täglich wechselndes, buntes Musik- und Folkloreprogramm zu sehen ist.

Bozen – Italien

Er wurde 1991 gegründet und gilt als der erste Weihnachtsmarkt Italiens, dem weitere in Südtirol, in Meran, Brixen, Sterzing und Bruneck folgten. Mehr als 80 Aussteller bieten typisches Südtiroler Kunsthandwerk an: handgeschnitzte Krippenfiguren, Baumschmuck aus Glas, Holz und Keramik, Kerzen und viele Geschenkideen im Zeichen echter Südtiroler Handwerkstradition, aber auch kulinarische Spezialitäten und köstliche typische Weihnachtssüßigkeiten wie die berühmten Bozner Zelten“.

 

 

Una bancarella tipica dei mercatini di Natale - Image by Dominic Wunderlich from Pixabay
Eine typische Weihnachtsmarktbude – Image by Dominic Wunderlich from Pixabay