Die “Basler Erklärung” für den Föderalismus der Zukunft
Nach dem ähnlichen Willensbekenntnis in Montreux 2017 haben Bund, Kantone, Städte und Gemeinden einen neuen Pakt für die Zukunft unterzeichnet
Die sechste Ausgabe der Nationalen Föderalismuskonferenz, die am 27. und 28. Mai im Kanton Basel-Stadt organisiert wurde, fünf Jahre nach der letzten ähnlichen Veranstaltung, ist die Quelle eines stärkeren Bekenntnisses zur institutionellen Struktur der Helvetischen Konföderation, verstanden als Zustand einer Reihe von autonomen Einheiten, die aber durch das Band eines Paktes (auf Lateinisch, genau, foedus, “Pakt, Bündnis”) miteinander verbunden sind.
Die Montreux-Erklärung von 2017 stärkte das Verständnis und das Bekenntnis zum Föderalismus. Die Erklärung von Basel 2021 festigt dieses Verständnis und betont, dass sich der Föderalismus ständig weiterentwickelt.
Wie die direkte Demokratie gehört der Föderalismus zur DNA der Schweiz, macht sie stark und sichert eine reiche wirtschaftliche, soziale und kulturelle Vielfalt für das Land und seine Bewohner.
“Preis für Föderalismus” 2021: Finalisten ausgewählt
Das Herzstück bleibt die Aufgabenteilung auf drei staatlichen Ebenen
Das Herzstück ist die Aufgabenteilung auf den drei staatlichen Ebenen (Bund, Kantone und Städte bzw. Gemeinden), um bedarfsgerechte Lösungen zu finden.
Dies ermöglicht die Steigerung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit bei gleichzeitigem Schutz sprachlicher, kultureller, religiöser und geotopographischer Minderheiten.
Auf diese Weise fördert der Föderalismus die Verständigung und den inneren Zusammenhalt der Schweiz.
Die zunehmende Verflechtung der Schweiz mit Europa und der Welt sowie die grenzüberschreitenden Entwicklungen lösen eine neue Debatte über die Stärken und Schwächen des Föderalismus aus.
Zudem stellen die Coronavirus-Pandemie und ihre erheblichen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen eine harte Probe dar.
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Bewährte komplizierte und langsame Verfahren während der Pandemie
Mit regional angepassten Lösungen haben sich die föderalen Strukturen in wesentlichen Bereichen wie der Gesundheitsversorgung und der wirtschaftlichen Unterstützung bewährt. Allerdings traten auch Schwächen zutage.
In normalen Zeiten bewährte Abläufe erwiesen sich während der Pandemie teilweise als zu kompliziert und langsam.
Zudem sorgten unzureichende Koordination und Kommunikation für Unsicherheit.
Diese Erfahrung bot die Chance, den Föderalismus noch besser an aktuelle und zukünftige Herausforderungen anzupassen.
“Preis für Föderalismus” 2021: Finalisten ausgewählt
Die “Basler Erklärung 2021” in der verabschiedeten Fassung
Mit der Basler Erklärung bringen Bund, Kantone, Städte und Gemeinden ihre Unterstützung für die Entwicklung eines zukunftsorientierten Föderalismus zum Ausdruck und verpflichten sich zu folgenden Punkten:
1. Wir bekennen uns zu einem lebendigen Föderalismus mit dem Ziel, das Funktionieren der drei staatlichen Ebenen zum Wohle der Bevölkerung auch bei wichtigen internen und externen dynamischen Entwicklungen zu gewährleisten.
2. Wir sichern die Zukunftsfähigkeit des Föderalismus, indem wir ihn weiter entwickeln und stärken.
Zu diesem Zweck
3. Wir erhalten und fördern die Verbundenheit der Bevölkerung mit den politischen Institutionen und das gegenseitige Verständnis;
4. sorgen wir für eine vorausschauende, ressortübergreifende Zusammenarbeit aller staatlichen Ebenen, auch in Krisenzeiten;
5. nutzen wir den Föderalismus als Laboratorium auf kantonaler, kommunaler und kommunaler Ebene, um auf grössere Trends, Entwicklungen oder Krisen reagieren zu können;
6. stärken wir das Verständnis für Funktionsräume und Grenzregionen, um den Föderalismus an die Lebensbedingungen der Bevölkerung in diesen Räumen anzupassen und nachbarschaftliche Lösungen zu ermöglichen;
7. betonen wir die Bedeutung lokaler und regionaler Strukturen, die eingreifen können, um den Föderalismus bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen zu stärken.
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