Bundesrat billigt Schweizer “Green Fintech”-Netzwerk

Staatssekretariat für internationale Finanzangelegenheiten sucht enge Zusammenarbeit zwischen Schweizer Experten für digitale Technologie und Kapitalnachhaltigkeit

Der Bundesrat sieht in der Nachhaltigkeit im Finanzsektor eine große Chance für den Finanzplatz Schweiz. Ebenso hält sie die Kombination von nachhaltigen Finanzdienstleistungen und digitalen Technologien (sogenannte “grüne Fintechs”) für besonders vielversprechend.

Aus diesem Grund hat das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) gemeinsam mit Branchenvertretern am 3. November 2020 offiziell das Netzwerk “Green Fintech” ins Leben gerufen.

Bei einem virtuellen Treffen mit Branchenvertretern legte Daniela Stoffel den Grundstein für das Projekt. Durch das Netzwerk wollen das SIF und die Staatssekretärin selbst eine enge Zusammenarbeit mit Schweizer Experten in diesem Ökosystem aufbauen.

Investitionen steigen 2019 um 62 Prozent

Das Netzwerk repräsentiert daher die wichtigsten Akteure dieses innovativen Sektors, nämlich: grüne Fintech-Unternehmen; ähnliche Verbände; Risikokapitalfirmen; Universitäten und Fachhochschulen; Beratungsunternehmen und Anwaltskanzleien.

Nachhaltige Investitionen in der Schweiz haben in den letzten zehn Jahren deutlich zugenommen. Von 40,6 Mrd. CHF (42,7 Mrd. $) im Jahr 2009 auf 1,16 Billionen CHF (1,2 Billionen $), wobei allein im Jahr 2019 ein Sprung von 62 Prozent zu verzeichnen ist.

Im Juni 2020 hat der Bundesrat zwei wichtige Richtlinien zur Nachhaltigkeit im Finanzsektor verabschiedet.

Sie verlangen explizit, dass das Land die Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Finanzplatzes “kontinuierlich verbessert” und gleichzeitig “einen wirksamen Beitrag zur Nachhaltigkeit” leistet.

Die Ergebnisse der Arbeiten im Frühjahr 2021

Die Aufgabe des “Green Fintech”-Netzwerks ist es zunächst, die Bereiche zu identifizieren, die eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Durchführung von Fintech-Geschäften in der Schweiz erfordern. Sie wird dann der Regierung und privaten Unternehmen konkrete Maßnahmen vorschlagen und deren Umsetzung unterstützen. Das Netzwerk “Green Fintech” wird auch dafür sorgen, dass die Ergebnisse der ersten Arbeiten in einem Aktionsplan festgehalten werden, der im Frühjahr 2021 veröffentlicht werden soll.

Bereits 2017 haben das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) Schweizer Pensionskassen und Versicherungen erlaubt, die Umweltauswirkungen von Wertpapieren und Portfolios kostenlos zu messen.

Derzeit testen die Bundesbehörden Anwendungsfälle mit Banken und Vermögensverwaltern. Die Ergebnisse dieser “Experimente” sollten bis Ende des Jahres bekannt sein.