Wie wichtig ist der Tourismus für die Wirtschaft in Luzern?
Eine von Luzerner Tourismus sowie Kanton und Stadt Luzern in Auftrag gegebene Studie von BAK Economics untersucht die Ferienbranche zwischen Pilatus und Kapellbrücke
Die durch COVID-19 verursachte Krise trifft die Tourismusbranche sehr hart, in der Schweiz und darüber hinaus.
Die Stadt Luzern war bis 2019 eine der erfolgreichsten Destinationen im europäischen Alpenraum, und der gleichnamige Kanton schnitt im interkantonalen Vergleich überdurchschnittlich gut ab.
Wenn die Pandemie hinter uns liegt, kann der Tourismus wieder zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor für die Stadt am Vierwaldstättersee und den gesamten Luzerner Raum werden.
Nach Überwindung der Pandemie wird der Tourismus sowohl in der Stadt als auch im Kanton Luzern wieder ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sein. Mehr Informationen in der neuen BAK-Studie zum Economic Footprint des Tourismus im Kanton und der Stadt Luzern: https://t.co/meuKcvWe4q pic.twitter.com/47T1iA0rmo
— BAK Economics (@BAK_Economics) May 3, 2021
Das zeigt eine Studie, die im Auftrag von Luzerner Tourismus sowie Land und Stadt Luzern beim Institut BAK Economics in Basel, Zürich und Lugano in Auftrag gegeben wurde und den Umfang der Ferienwirtschaft zwischen Pilatus, Vierwaldstättersee und Kapellbrücke aufschlüsselt
Entlang der gesamten Wertschöpfungskette generierte die touristische Nachfrage im Jahr 2019 eine lokale Bruttowertschöpfung von rund 1.300 Millionen Franken und unterstützte die Schaffung von rund 12.500 Arbeitsplätzen.
Das Zentrum der Tourismuswirtschaft des Kantons ist die Stadt Luzern, wo gut zwei Drittel der wirtschaftlichen Effekte generiert werden und fast jeder achte Arbeitsplatz vom Tourismus abhängt.

Überdurchschnittlich hoher Anteil an 3- bis 5-Sterne-Hotels
Nach dem Rückgang der Logiernächte infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise im Jahr 2009 ist die Nachfrage nach touristischen Leistungen in Luzern bis 2015 deutlich stärker gestiegen als in der Gesamtschweiz, was auf die besondere Angebotsstruktur und die Art der Gäste in der Yachthafenstadt zurückzuführen ist.
Luzern zeichnet sich insbesondere durch einen überdurchschnittlich hohen Anteil an 3- bis 5-Sterne-Hotels und durch große Anlagen in einem insgesamt bedeutenderen Umfang aus als der Rest des Landes.
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Gäste aus den USA, Indien und China als Gegengift zur Krise
Auf dem Höhepunkt der Krise erwies sich der deutlich höhere Anteil von Gästen aus den USA und fernöstlichen Märkten als besonderer Vorteil.
Das Geschäft mit Gästen aus den USA, Indien und China war deutlich weniger konjunkturabhängig als das Geschäft mit Besuchern aus Europa und entwickelte sich außerordentlich dynamisch.

Tourismusbetriebe als „spezialisierter“ Arbeitgeber
Die Tourismusbetriebe sind ein wichtiger Arbeitgeber im Kanton Luzern.
Neben dem Gastgewerbe spielen der Uhren- und Schmuckeinzelhandel, Reiseveranstalter, Transportunternehmen sowie Unternehmen und Institutionen aus den Bereichen Kultur, Unterhaltung und Freizeit eine wichtige Rolle.
Insgesamt beschäftigt die Tourismusbranche im Kanton Luzern rund 10’500 Personen direkt [es handelt sich um die sogenannten FTE oder Full-Time Equivalent Employees].
Das bedeutet, dass 5,4 Prozent der Arbeitsplätze im Kanton direkt mit dem Tourismus verbunden sind.
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17,4 Millionen Besucher im Jahr 2019
Rechnet man die Eintritte der Hotellerie und Parahotellerie zu den sogenannten „Tagesbesuchen“ hinzu, ergibt sich für den Kanton Luzern im Jahr 2019 eine geschätzte Zahl von 17,4 Mio. „Eintritten“.
Im Durchschnitt gab jeder Besucher 114 Franken innerhalb des Kantonsgebiets für Unterkunft, Bewirtung, Einkäufe, Mahlzeiten etc. aus.
Insgesamt brachte dies eine „touristische Nachfrage“ im Kanton von einer Milliarde 990 Millionen Franken, und dies natürlich ohne die Kosten für die An- und Abreise der Besucher.
Die direkte Wertschöpfung des Luzerner Tourismus betrug im Jahr 2019 1.037 Millionen Franken.

Das Gastgewerbe ist 35 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung wert
Der Großteil der touristischen Nachfrage besteht aus dem Konsum von regionalen Dienstleistungen.
Nach Abzug der Produktionskosten von Konsumgütern, die nicht vor Ort hergestellt werden (z.B. Bekleidungsartikel, Schmuck, Uhren oder Gebrauchsgüter) sowie der dafür verwendeten Vorleistungen (extern bezogene Waren und Dienstleistungen), ergibt sich für den Kanton Luzern im Jahr 2019 eine touristische Wertschöpfung von 1.037 Mio. CHF.
Rund 35 Prozent der Bruttowertschöpfung im Tourismus entfallen auf das Gastgewerbe.
Auch die anderen touristischen Leistungsträger, zu denen bekanntlich Uhren- und Schmuckgeschäfte, Transportunternehmen, Reiseveranstalter sowie die Kultur-, Unterhaltungs- und Freizeitindustrie gehören, erwirtschafteten einen erheblichen Teil der Wertschöpfung.
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CHF 1.324 Mio. Wertschöpfung in der Berichtsperiode
Entlang der gesamten touristischen Wertschöpfungskette haben neben der Industrie im engeren Sinne auch zahlreiche regionale Unternehmen aus anderen Wirtschaftsbereichen von der Situation profitiert.
Einerseits sind lokale Unternehmen als Zulieferer in die regionalen touristischen Wertschöpfungsketten eingebunden, z.B. wenn sie ein Hotel mit Energie versorgen oder als Reinigungsfirma für ein Uhrengeschäft oder als Sicherheitsunternehmen für ein Museum arbeiten.
Auf der anderen Seite werden die privaten Konsumausgaben durch die Lohneinkommen der Beschäftigten in Hotels, Restaurants und anderen touristischen Aktivitäten finanziert.
Unter Berücksichtigung dieser vor- und nachgelagerten Zahlungsströme wird der gesamte wirtschaftliche Fußabdruck der touristischen Nachfrage berechnet.
Im Kanton Luzern waren es 2019 mehr als 1.300 Millionen Franken Wertschöpfung, nämlich 1.324, und rund 12.500 Arbeitsplätze.
Damit generiert der Tourismus insgesamt einen Anteil von 4,4 Prozent an der Wirtschaftsleistung des Kantons und sichert rund 6,4 Prozent aller Arbeitsplätze in Luzern.
Die Präsentation des Berichts ‚Die Bedeutung des Tourismus für die Luzerner Volkswirtschaft‘ – BAK Economics
Der Bericht „Die Bedeutung des Tourismus für die Luzerner Volkswirtschaft“ di BAK Economics
