Die Waldstätte und die „Wald“-Kantone am Anfang der Schweiz…
„Ein künstliches Gebiet, in dem sich Wiesen, Weiden, Felder und Wälder mischen“ bezeichnete ab 1289 die Territorien von Uri, Schwyz und Unterwalden an der Basis der Eidgenossenschaft…
Waldstätte ist ein Ausdruck, der sich auf die drei Urkantone der Schweizerischen Eidgenossenschaft bezieht, deren Erinnerung bis heute erhalten geblieben ist: Uri, Schwyz und Unterwalden, letzteres heute aufgeteilt in die völlig unabhängigen „Halbkantone“ Obwalden und Nidwalden.
Später wurde dieser Begriff allmählich durch das spezifische Wort Urschweiz ersetzt, das allerdings nicht die gleiche Aussagekraft hat.
Am 1. August 1291 gründete die Waldstätte den so genannten „Bund der III. Kantone“ und schloss einen Pakt, in dem sie sich verpflichtete, sich gegenseitig gegen Angriffe von außen und von innen zu schützen.
Eine Hommage an die ländlichen Ursprünge des Landes
Der Begriff leitet sich von der deutschen Waldstätte ab, wobei Waldstatt im mittelalterlichen Sinne ein künstlich angelegtes Gebiet bezeichnet, in dem sich Wiesen, Weiden, Felder und Bäume vermischen: Die Bewohner werden daher „Waldleute“ genannt.
Das Wort „Wald“ ist im Gegensatz zu „Forst“ zu verstehen: es bezeichnet in einer recht undurchsichtigen deutschen Terminologie kultiviertes Land mit einem Wechsel von verschiedenen landwirtschaftlichen Tätigkeiten, während das zweite in derselben Sprache tiefe und unkultivierte Wälder andeutet.
Das Wort Waldstette oder Stette (im Sinne von „Ort“ oder „bewaldete Siedlung“) wird neben Stett (Stadt, modern, im Sinne einer mächtigen, eventuell mit Sonderrechten geschützten Siedlung) und Lender (Länder, modern, im Sinne von Land) in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts auch in Bezug auf einzelne Eidgenossen verwendet und allmählich durch das bis zur Französischen Revolution vorherrschende Wort Ort („Punkt“) oder Stand („Staat“) ersetzt.
Der Begriff „Kanton“, ursprünglich eine romanische Übersetzung des deutschen „Ort“, war bis etwa 1650 tatsächlich unbekannt.
Eine Geschichte, die freilich in Schwyz begann
Die erste urkundliche Erwähnung des Wortes Waldstätte speziell für die bewaldeten Täler der Zentralschweiz, dem Herzen des Landes, findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1289, in der die „Swiz in der waltstat“ (d.h. wörtlich „in Schwyz, in der waldstatt“) erwähnt wird.
Als vierter „Waldkanton“ wird Luzern ab dem 15. Jahrhundert erwähnt, als das gleichnamige Becken innerhalb von hundert Jahren zum Vierwaldstättersee wurde, und zwar in einem Zusatz von 1450 im „Silberbuch“ von Egloff Etterlin.
Während der Helvetischen Republik (1798-1803) schliesslich bildeten Uri, Schwyz, Unterwalden und der Kanton Zug auf Geheiss von Napoleon Bonaparte vorübergehend den Kanton Waldstätte…