Schweizer Helikopter-Flugstreckennetz verbessert
Das „Low Flight Network“, das bisher von der Schweizerischen Rettungsflugwacht REGA und der Luftwaffe genutzt wurde, wird zu einer nationalen Infrastruktur
Der Bund stellt die finanziellen Mittel für den Ausbau des Schweizer Flugstreckennetzes zur Verfügung, das auch bei schlechtem Wetter Rettungs- und Rettungsflüge mit Helikoptern ermöglicht. Dies hat das Parlament mit der Verabschiedung der Motion Dittli beschlossen.
Das Tiefflugnetz (LFN), das bisher von der Schweizerischen Rettungsflugwacht REGA und der Luftwaffe genutzt und von Skyguide betrieben wird, erhält den Status einer kritischen Luftfahrtinfrastruktur von nationaler Bedeutung.
Das LFN wird laufend ausgebaut und soll auch anderen Luftrettungsunternehmen und Polizeikräften zur Verfügung stehen, sofern deren Helikopter entsprechend ausgerüstet und die Piloten qualifiziert sind.
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Wichtige Flugeinsätze auch bei schlechtem Wetter
Das Low Flight Network (LFN) wurde ursprünglich auf Initiative der REGA und der Luftwaffe geschaffen. Ziel ist es, den Helikopterbesatzungen wichtige Einsätze wie Rettungsflüge, Betankungsflüge oder Evakuierungsflüge im Katastrophenfall auch bei schlechtem Wetter durch ein nationales Netz von Instrumentenflugrouten zu ermöglichen.
Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) und die Flugsicherung Skyguide sind seit 2015 eng in das Projekt eingebunden. Das BAZL hat das Projekt mit allen Beteiligten koordiniert und die nötigen Rahmenbedingungen geschaffen.
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Ein Entscheid, der sich aus der Annahme der Motion Dittli ergibt
Mit der Annahme der Motion Dittli durch das Parlament erhielt das LFN den Status einer kritischen Luftfahrtinfrastruktur von nationaler Bedeutung, die im Auftrag des Bundes betrieben und ausgebaut wird.
Der Bund hat den Auftrag, die notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen und die Finanzierung sicherzustellen. Zu diesem Zweck wurde im April 2021 unter der Federführung des BAZL das erweiterte Projekt „Nationale Kritische Infrastruktur“ gestartet.
Neben der Luftwaffe und der REGA sind auch die Flugsicherung Skyguide und das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz beteiligt.
Zudem befasst sich eine erweiterte Arbeitsgruppe unter der Leitung der RSS und des BAZL mit der Abgrenzung und der künftigen Finanzierung des LFN.
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Unterstützung Berns für die wichtigsten An- und Abreisepunkte
Grundsätzlich wird erwartet, dass der Bund die Kosten für das Streckennetz und die national relevanten An- und Abfahrtspunkte übernimmt.
Bei regionalen Bedürfnissen oder besonderen Interessen (z.B. Anschluss an regionale Spitäler / Anschluss an REGA-Basen) müssen die Kantone oder die Nutzer die Finanzierung übernehmen.
Neben der REGA und der Luftwaffe sollen auch andere Anbieter von Rettungsflügen das LFN nutzen können, sofern die Einsätze nationalen Interessen dienen, ihre Helikopter entsprechend ausgerüstet sind und die Besatzungen nach Instrumentenflugverfahren ausgebildet und zugelassen sind.
Das bestehende Netz soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut und vervollständigt werden. Vor allem auf der West-Ost-Achse, im Jura, im Wallis und in der Westschweiz sollen zusätzliche Flugrouten geschaffen werden.
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Was ist das Low Flight Network und wie wird es bald am Himmel funktionieren?
Was ist das Tiefflugnetz? Das Tiefflugnetz (Low Flight Network, LFN) kann mit einem Autobahnnetz verglichen werden (das allerdings selten genutzt wird). Auf vordefinierten Routen können Helikopter auch bei schlechten Sichtverhältnissen im Instrumentenflugmodus fliegen, zum Beispiel vom Tessin nach Luzern oder Zürich.
Das Neue am LFN ist, dass diese Flüge auch im weniger hoch gelegenen Luftraum durchgeführt werden können, der normalerweise dem Flugverkehr nach Sichtflugregeln (VFR) vorbehalten ist und nur bei ausreichender Sicht geflogen werden kann.
Dank des LFN sind medizinische Rettungsflüge und Hubschraubereinsätze im Dienste der nationalen Sicherheit auch bei schlechtem Wetter möglich. Um ein Krankenhaus von der „Autobahn“ aus zu erreichen, nutzt das LFN sogenannte PinS (Points in Space).
Diese virtuellen Punkte über einem Krankenhaus oder Flugplatz ermöglichen einen direkten Anflug mittels GPS-Technologie. Von diesem virtuellen Punkt aus kann der Hubschrauber die Landephase einleiten, aber die Sicht muss für diesen letzten kurzen Teil der Strecke ausreichend sein.
Es handelt sich also nicht um ein Instrumentenlandesystem, wie es auf großen Flughäfen und von großen Starrflüglern verwendet wird.