Jeder achte Schweizer Franken ist das Ergebnis von Finanzaktivitäten
Eine Bruttowertschöpfung von 88 Milliarden und 345.000 vollzeitäquivalente Arbeitsplätze sind das Ergebnis der Arbeit von Schweizer Banken und Versicherungen
Im Jahr 2019 generierte die wirtschaftliche Aktivität des Schweizer Finanzsektors, einschließlich direkter und indirekter Effekte, eine Bruttowertschöpfung von 88 Mrd. CHF und 345.000 vollzeitäquivalente Arbeitsplätze. Diese Werte entsprechen einem Achtel der gesamten Wertschöpfung und fast jedem zwölften Arbeitsplatz in der Schweizer Wirtschaft.
Forschung im Auftrag von ASA und SBA
Dies sind die wichtigsten Ergebnisse einer wirtschaftlichen Wirkungsanalyse, die BAK Economics im Auftrag der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) und des Schweizerischen Versicherungsverbandes (SVV) durchgeführt hat.
Eine der Hauptaufgaben von Kreditinstituten ist die Bereitstellung von Geldmitteln für Bürger und Unternehmen. Dies gilt auch für die aktuelle Pandemieperiode, in der Schweizer Banken außerordentliche Kredite in Höhe von 16,9 Mrd. CHF vergeben haben, um der mangelnden Liquidität von Unternehmen entgegenzuwirken.
Der Staat spielte eine Schlüsselrolle bei der Absicherung der wirtschaftlichen Infrastruktur, da der Bund je nach Höhe des Kreditvolumens ganz oder teilweise für eventuelle Zahlungsausfälle bürgt.
Die ökonomische Wirkungsanalyse von BAK Economics zeigt, dass der Finanzsektor nicht nur ein wichtiger Anbieter von Infrastrukturleistungen, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist.
Ein Zehntel der gesamten Wirtschaftsleistung
Mit einer Wertschöpfung von 70,5 Mrd. CHF erwirtschaftete dieser Sektor 2019 sogar 10 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung der Schweiz. Mit mehr als 222.000 Vollzeitäquivalenten war im selben Jahr jeder zwanzigste Arbeitsplatz in der Schweiz direkt dem Finanzsektor zuzuordnen.
Die Aktivitäten von Banken und Versicherungen setzen natürlich auch Impulse in anderen Wirtschaftszweigen. In diesem Sinne wirkt sich die Nachfrage des Finanzsektors nach Dienstleistungen aus anderen Branchen positiv auf die gesamte Wertschöpfungskette aus. Auch Handel und Industrie profitieren besonders vom Konsum der Mitarbeiter.
Für 2019 wurden diese indirekten Wertschöpfungseffekte auf rund 17,6 Mrd. CHF geschätzt. Diese Zahl war mit rund 123.000 vollzeitäquivalenten Arbeitsplätzen verbunden. Inklusive dieser indirekten Effekte ergibt sich für 2019 eine Gesamtwertschöpfung von 88 Mrd. CHF und eine Beschäftigung von 345.000 Vollzeitstellen.
12,7 % der gesamten Steuereinnahmen
Dies entspricht einem von acht Franken der gesamten Wertschöpfung und einem von zwölf Arbeitsplätzen in der Schweiz. Für 2019 werden die direkten und indirekten Steuereinnahmen, die durch die Aktivitäten des Finanzsektors generiert werden, auf 19,3 Milliarden Franken geschätzt, ein Wert, der 12,7 Prozent der gesamten Steuereinnahmen von Bund, Kantonen und Gemeinden entspricht.
Dieser Wert beinhaltet auch Steuereinnahmen aus der indirekten Besteuerung von Finanzdienstleistungen und Marktoperationen sowie Steuereinnahmen aus wirtschaftlichen Aktivitäten in anderen Sektoren, die durch den Finanzsektor ausgelöst werden.
Höhere Werte bei Einbeziehung des Auslands
Die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung misst die Wirtschaftsleistung eines Landes anhand des Bruttoinlandsprodukts und der Wertschöpfung seiner Industrien. In regelmäßigen Abständen wird die Methodik zur Berechnung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung vom Bundesamt für Statistik (BFS) überarbeitet.
Die Revision für 2020 schätzt, dass die Wertschöpfung des Finanzsektors im Jahr 2018 um mehr als 6 Mrd. CHF höher sein wird: Dies entspricht einer Aufwärtsrevision von fast 10%.
Dieser Unterschied ist hauptsächlich auf Anpassungen bei der Definition der Auslandsaktiva der Banken zurückzuführen. Ein höherer Anteil der von den Banken eingekauften Vorleistungen wird nun an Geschäftseinheiten außerhalb der Schweiz vergeben.
Infolgedessen wird die inländische Wertschöpfung der Banken, berechnet als Differenz zwischen Produktionswert und Vorleistungen, höher sein. Diese methodische Anpassung wird daher vor allem die Großbanken betreffen, die einen besonders hohen Anteil an Mitarbeitern im Ausland haben.