Europa bleibt die „zweite Heimat“ der Auslandschweizer

Ende 2020 lebt mehr als jeder zehnte Schweizer im Ausland, vor allem in Frankreich, mit einer Zunahme bei Frauen und über 65-Jährigen

Ende 2020 lebte mehr als jeder zehnte Schweizer im Ausland. Knapp zwei Drittel davon lebten in Europa, insbesondere in Frankreich.
Ihre Zahl nahm im Vergleich zu 2019 um 0,7 Prozent zu. Deutlich stärker ist die Entwicklung bei den Menschen ab 65 Jahren (+2,8 Prozent).
Insgesamt, so die Ergebnisse der Auslandschweizerstatistik des Bundesamts für Statistik (BFS), ist der Anteil der Frauen weiterhin höher als derjenige der Männer.
Im Jahr 2020 waren 776.300 Schweizerinnen und Schweizer bei den jeweiligen diplomatischen Vertretungen im Ausland registriert, das sind 0,7 Prozent mehr als 2019.
Diese Zunahme ist jedoch weniger signifikant als diejenige von 2019 und 2018 (+1,4 bzw. +1,1 Prozent).

In der EU-EFTA niedergelassene Schweizer nach Wohnsitzstaat 1993-2020
Im Ausland niedergelassene Schweizer nach Wohnsitzstaat 1993-2020

In Ozeanien ein deutlicher prozentualer Anstieg

Im Vergleich zu 2019 nahm die Zahl der Schweizerinnen und Schweizer in Europa (+1,4 Prozent) und Ozeanien (+0,7 Prozent) zu, während sie in Amerika (-0,2 Prozent), Asien (-1,0 Prozent) und Afrika (-2,9 Prozent) abnahm.
Von den 490.800 Auslandschweizern, die in Europa lebten (63 Prozent), waren 200.900 in Frankreich und seinen Überseegebieten beheimatet, die damit im Jahr 2020 die größte Community beherbergten.
Hinter Frankreich lagen Deutschland (94.600 Personen), Italien (50.200), das Vereinigte Königreich (37.700) und Spanien (24.500).
In all diesen Ländern stieg die Zahl der Schweizer Staatsangehörigen, wobei der größte Anstieg in Deutschland (+2,5 %) und der kleinste in Frankreich (+0,5 %) zu verzeichnen war.

Fast 122.000 Menschen in den Vereinigten Staaten und Kanada

Auf den anderen Kontinenten wohnten 285.500 Schweizerinnen und Schweizer, davon 24% in Amerika, 7% in Asien, 4% in Ozeanien und 2% in Afrika.
Die größten Gemeinschaften von Schweizern außerhalb Europas gab es in den Vereinigten Staaten (81.300 Personen), Kanada (40.600), Australien (25.700) und Israel (21.400).
In allen diesen Ländern gab es Zuwächse, am stärksten in Israel, das einen Anstieg von 2,6 Prozent gegenüber 2019 verzeichnete.

Suisses établis dans l’UE-AELE selon le pays de résidence,1993-2020

Neun Expatriate-Hundertjährige auf 10.000 Menschen

Ende 2020 lag der Anteil der Expatriates unter 18 Jahren bei 21,1 Prozent oder 163.800 Personen, eine Zahl, die im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil war.
Es gab 440.000 Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren (56,7 Prozent) und 172.500 Personen im Alter von 65 Jahren oder älter (22,2 Prozent).
Bei letzterer Gruppe war der Anstieg besonders deutlich: +2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während es bei der Gruppe der 18- bis 64-Jährigen nur 0,2 Prozent waren.
Darüber hinaus gab es unter den Auslandschweizern 662 Hundertjährige, was ein Verhältnis von neun Hundertjährigen auf 10.000 Personen ergibt.
Bei der Schweizer Bevölkerung innerhalb der eigenen Grenzen lag dieses Verhältnis bei maximal 2 Hundertjährigen pro 10.000 Personen.

Frauen überwiegen gegenüber Männern mit 54 bzw. 46 Prozent

Auf den verschiedenen Kontinenten wurde generell eine höhere Anzahl von Schweizer Frauen als Männern im Ausland beobachtet, mit Anteilen von 54 bzw. 46 Prozent im Jahr 2020.
Diese Situation wurde in Europa, Amerika, Afrika und Ozeanien festgestellt, wobei die Anteile zwischen 52% für Afrika und 56% für Europa lagen.
In Asien hingegen waren die Männer mit 55 Prozent in der Mehrheit.

Svizzeri residenti nell’UE-AELS secondo il Paese di residenza 1993-2020
Svizzeri all’estero secondo il Paese di residenza 1993-2020