Zwei Schweizer Buchenwälder sind UNESCO-Welterbestätten
Die alten Buchenwälder der Täler von Lodano, Busai und Soladino (Tessin) und Bettlachstock (Solothurn), die am 28. Juli in die UNO-Welterbeliste aufgenommen wurden
Die alten Buchenwälder des Lodano-, Busai- und Soladino-Tals (Tessin) und des Bettlachstocks (Solothurn) wurden in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.
Die Entscheidung wurde am 28. Juli 2021 vom Welterbekomitee der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur getroffen. Sie schließen sich anderen alten europäischen Buchenurwäldern an, die zusammen ein transnationales Welterbegut in 18 Ländern bilden.
„Die Eintragung ist eine internationale Anerkennung des Engagements der Schweiz für den Schutz der Biodiversität und insbesondere der Waldreservate„, sagt Katrin Schneeberger, Direktorin des Bundesamtes für Umwelt (BAFU).
UNESCO Welterbe – Liste indicative der Schweiz
UNESCO Welterbe – Aktionsplan Schweiz 2016-2023
Die Buche ist die wichtigste Baumart in Mitteleuropa
Die Buche ist die wichtigste Baumart in Mitteleuropa und zeichnet sich durch ihre Fähigkeit aus, sich an unterschiedliche klimatische und geografische Bedingungen anzupassen.
Der Mensch hat jedoch großen Druck auf die alten, ursprünglichen Buchenwälder ausgeübt, von denen nur noch wenige Reste übrig sind.
Mit Unterstützung der Kantone, Gemeinden und Waldeigentümer hat die Schweiz deshalb zwei Buchenwälder für die Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste vorgeschlagen.
Am 28. Juli 2021 beschloss das Welterbekomitee nach einer eingehenden Prüfung und mehreren Inspektionen, die alten Buchenwälder des Lodano-, Busai- und Soladino-Tals (Tessin) sowie des Bettlachstocks (Solothurn) in die Welterbeliste aufzunehmen.
Patrimoine mondial de l’UNESCO – Liste indicative de la Suisse
Patrimoine mondial de l’UNESCO – Plan d’action de la Suisse 2016 à 2023
Über 170 Jahre alte Bäume, die sich über mehr als tausend Hektar erstrecken
Mit über 170 Jahre alten Bäumen und einer Gesamtfläche von über 1000 Hektar stellen die beiden Schweizer Waldreservate eine wertvolle genetische Reserve dar, nicht nur für die Buche, sondern auch für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die auf diese Lebensräume angewiesen sind.
Diese für die Öffentlichkeit zugänglichen Naturwaldreservate ermöglichen es, die biologische Vielfalt zu erhalten, indem die forstwirtschaftliche Nutzung eingeschränkt wird.
Die beiden Schweizer Waldreservate, die nun auf der UNESCO-Liste des Welterbes stehen, sind Teil einer länderübergreifenden Serie von 94 Buchenwäldern in 18 Ländern.
Die Erhaltung und Verwaltung dieses Erbes erfordert die Zusammenarbeit und Koordinierung zwischen verschiedenen Ländern.
Patrimonio mondiale dell’UNESCO – Lista propositiva della Svizzera
Patrimonio mondiale UNESCO – Piano d’azione Svizzera 2016-2023
Die Schweiz als grosse Beschützerin urzeitlicher Ökosysteme
„Dieser Entscheid unterstreicht das Engagement der Schweiz für den weltweiten Schutz der Ökosysteme und würdigt die Qualität ihrer Politik zugunsten der Waldbiodiversität„, sagt Katrin Schneeberger, Direktorin des Bundesamtes für Umwelt (BAFU).
Die Liste ist ein Instrument des Übereinkommens zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt. Die Liste umfasst die vom Welterbekomitee anerkannten Güter mit außergewöhnlichem universellem Wert.
Schweizer Denkmäler? Ein „verborgener“ Schatz, den es zu heben gilt…
Dreizehn Stätten jetzt auf der UNESCO-Liste
Die Schweiz steht mit 13 Stätten auf der UNESCO-Liste, vier davon sind Naturgüter: die alten Buchenwälder der Kantone Tessin und Solothurn, die Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch, der Monte San Giorgio und die Tektonikarena Sardona. Die anderen sind Kulturgüter.
In Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen von Bund, Kantonen und Gemeinden ist das BAFU dafür verantwortlich, den aussergewöhnlichen universellen Wert des Welterbes zu schützen und für künftige Generationen zu erhalten.