Fotovoltaik-Boom in der Schweiz

Die Schweizer Solarbranche verzeichnet ein starkes Wachstum und hat in den letzten zwei Jahren gezeigt, dass sie in der Lage ist, diese Nachfragesteigerung zu bewältigen und sich mit innovativen Lösungen für eine sichere, unabhängige und klimafreundliche Energieversorgung weiter in das Stromnetz zu integrieren.

Pannelli solari su una fattoria
Sonnenkollektoren auf einem Bauernhof

Bundesrätin Simonetta Sommaruga sagte anlässlich des 20. Schweizer Photovoltaik-Symposiums: „Noch nie wurden so viele Solaranlagen installiert wie heute. In den letzten beiden Jahren verzeichnete die Photovoltaik ein Rekordwachstum. Und der Boom wird nicht nur anhalten, sondern sich sogar noch verstärken. Tatsächlich will die Bevölkerung weg von Öl und Gas„.

Nach dem Rekordwachstum im Jahr 2020 könnte es 2021 zu einem weiteren starken Marktwachstum kommen, das sich auch im laufenden Jahr fortsetzt. Dazu gehören alle Marktsegmente wie Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser, Industriegebäude usw. Hohe Energiepreise, der Wunsch nach Energieunabhängigkeit und nach einem Beitrag zum Klimaschutz sowie die hohe Nachfrage nach Elektromobilität sind laut der Schweizer Solarindustrie die Treiber des Marktes. 

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Pannelli Solari posozionati sul Kennedybrücke di Bonn (Germania)
Sonnenkollektoren auf der Kennedybrücke in Bonn (Deutschland)

200.000 Module im Februar, eine halbe Milliarde an Wertschöpfung und eine neue Lehrstelle

Allein im Februar wurden 200.000 Solarpaneele auf Schweizer Dächern installiert. Die Photovoltaik deckt derzeit mehr als 6 % des schweizerischen Strombedarfs und wird in Zukunft rund 1 % pro Jahr beitragen. Im Jahr 2021 belief sich die Wertschöpfung der Photovoltaik in der Schweiz auf mehr als 700 Millionen Franken (vor allem durch Planung, Installation, Wartung und Export von Maschinen, Werkzeugen und Komponenten), die direkt in die Schweizer Wirtschaft flossen. 

„Im Jahr 2021 verzeichnete die Schweizer Solarwirtschaft ein Auftragsplus von 30%“, sagt David Stickelberber, Direktor von Swissolar. Die Schweizer Solarbranche umfasst heute bereits rund 7’000 Vollzeitstellen, und in den nächsten 10 Jahren wird sich diese Zahl voraussichtlich verdreifachen. Deshalb baut Swissolar die Berufsbildung aus: „Immer mehr Jugendliche interessieren sich für diese Branche“, so Stickelberger weiter. „Wir müssen ihnen eine solide Ausbildung bieten.“ Die Ausbildung zum Solarspezialisten soll im Jahr 2024 beginnen. 

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Parcheggio Disneyland Paris, Marne-la-Vallée, France Photo by Jay Black on Unsplash
Parkplatz Disneyland Paris, Marne-la-Vallée, France Photo by Jay Black on Unsplash

Dreimaliges jährliches Wachstum

Um die Klimaziele zu erreichen und die Stromversorgungssicherheit zu gewährleisten, sollte das jährliche Marktwachstum bis 2030 2.000 Megawatt erreichen, d. h. dreimal so viel wie heute. Was es braucht, um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, hat Swissolar in einem 11-Punkte-Programm zusammengefasst:

  1. Klare und verbindliche Ziele für erneuerbare Energien
  2. Schaffung beruflicher Möglichkeiten im Bereich der Solarenergie
  3. Schaffung von Anreizen für die inländische Produktion von Komponenten für Solarkraftwerke
  4. Erhöhung des Netzzuschlags und Beschleunigung des einheitlichen Entgelts
  5. Klare und einheitliche Regelung der Einspeisetarife
  6. Solarenergieverpflichtungen für Neubauten und Renovierungen
  7. Beseitigung von Hindernissen in der Raumplanung
  8. Wegfall von zusätzlichen Kosten und Bürokratie
  9. Lokale Energiegemeinschaften
  10. Dynamisches Netzkapazitätsmanagement, Integration von E-Mobilität
  11. Tarifstrukturen / Netznutzungsentgelte

Mit dem angestrebten Wachstum wird der Solarstrom zu einem der Hauptakteure im Strommarkt, der zur Versorgungssicherheit beiträgt und zunehmend im Kontext der Energiewirtschaft, d.h. auf Netzebene und über die Grenzen der Schweiz hinaus, gesehen werden muss.

Das 11-Punkte-Programm der Solarbranche – Swissolar (in Deutsch)

Solaranlagen auf Dächern und an Fassaden bleiben die Hauptaufgabe

Bei Photovoltaik-Großanlagen liegt der Schwerpunkt weiterhin auf dem nutzbaren Solarpotenzial auf Dächern und Fassaden. In bestehenden Gebäuden und Infrastrukturen könnte mehr Strom erzeugt werden, als wir heute verbrauchen. Eine besondere Herausforderung, die in diesem Zusammenhang häufig genannt wird, ist die architektonische Integration.

Weitere Themen sind Neuigkeiten aus der Forschung, in der die Schweiz weltweit führend ist, sowie die Präsentation von Beispielen für innovative praktische Anwendungen der Photovoltaik.

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Tetto di pannelli solari
Solarmodul-Dach

20. Schweizerisches Photovoltaik-Symposium 

Swissolar organisiert jedes Jahr zusammen mit dem Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) und dem Bundesamt für Energie (BFE) das nationale Photovoltaik-Symposium. Die 20. Ausgabe fand am 29. und 30. März 2022 in Bern und online statt und erreichte mit über 800 Teilnehmern einen neuen Besucherrekord.

Facciata di pannelli solari a Losanna (Svizzera)
Fassade mit Sonnenkollektoren in Lausanne (Schweiz)

 

Quelle: swissolar.ch