Der Schweizer Bundesrat wird erneuert

Die Bundesversammlung hat am 7. Dezember 2022 Albert Rösti und Elisabeth Baume-Schneider in den Bundesrat gewählt.

Das Jahr 2022 wird mit mehreren Veränderungen im Bundesrat abschliessen: Der Rücktritt von Ueli Maurer (SVP/UDC), Vorsteher des Finanzdepartements, der durch Albert Rösti (SVP) ersetzt wird, und der Rücktritt von Simonetta Sommaruga (SP), Vorsteherin des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation, die durch Elisabeth Baume-Schneider (SP) ersetzt wird, wird ebenfalls zu einer Neuverteilung der Rollen führen.

Il Consiglio federale 2023. (BK) -Tweet-BR-Wahlen-Gruppenfoto
Der Bundesrat 2023. (BK) -Tweet-BR-Wahlen-Gruppenfoto

In der Schweiz wird der Bundesrat von der Bundesversammlung (Parlament) gewählt, wobei die Kammern zusammenkommen. Die Wahl findet in der Regel alle vier Jahre im Dezember statt, und zwar in der Session, die auf die Gesamterneuerungswahlen des Nationalrats folgt.

Die Bundesräte und ihre Aufgaben

Albert Rösti (SVP/UDC) wird das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) leiten, das bisher von Simonetta Sommaruga geführt wurde.

Élisabeth Baume-Schneider (SP) übernimmt das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD), das bisher Karin Keller-Sutter unterstellt war.

Karin Keller-Sutter (FDP/PLR) übernimmt das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD), das bisher von Ueli Maurer geleitet wurde.

Alain Berset (SP) bleibt für das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) zuständig.

Guy Parmelin (SVP/BV) bleibt im Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF).

Ignazio Cassis (FDP/PLR) ist weiterhin für das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) zuständig.

Viola Amherd (AdC/DM) bleibt für das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) zuständig.

Die neue Departementseinteilung tritt am 1. Januar 2023 in Kraft, wenn die neu gewählten Beamten ihr Amt offiziell antreten.

Das Präsidium der Helvetischen Eidgenossenschaft von 1848 bis heute

Die Schweizer Autobahnvignette 2023 ist gelb

Präsident der Eidgenossenschaft 2023

Bundesrat Alain Berset (PS) wurde mit 140 von 181 gültigen Stimmen zum Bundespräsidenten für das Jahr 2023 gewählt und tritt damit die Nachfolge von Ignazio Cassis an.

Diese Wahl wird jedes Jahr am zweiten Mittwoch der Wintersession der eidgenössischen Räte wiederholt, indem die Zustimmung der Parlamentarierinnen und Parlamentarier zu einem Minister anhand der erhaltenen Stimmen hervorgehoben wird.

In seiner in den vier Landessprachen gehaltenen Rede betonte Berset, dass die Aufgaben in einem schwierigen Umfeld voller Unsicherheiten sehr anspruchsvoll sein werden, und erinnerte daran, dass nächstes Jahr das 175-jährige Jubiläum der Bundesverfassung von 1848 ansteht.

Berset, der sein Amt bereits 2018 angetreten hatte, ist nach Joseph Deiss (2004) und Jean-Marie Musy (1925 und 1930) der dritte Fribourger, der das Bundespräsidium übernimmt.

Viola Amherd wird stattdessen als Vizepräsidentin der Eidgenossenschaft fungieren.

 

Presidenti della Confederazione dal 1848
Bundespräsidenten seit 1848

Neue Bundesrätinnen und Bundesräte

Albert Rösti (SVP/UDC)

Albert Rösti, geboren 1967, wuchs in Kandersteg (BE) auf. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Thun studierte er Agronomie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich, wo er 1997 promovierte. In den Jahren 2001 und 2002 studierte er an der University of Rochester in den Vereinigten Staaten, wo er einen Master of Business Administration (MBA) erwarb. Beruflich war er unter anderem als Dozent für Landwirtschaft, Generalsekretär der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Bern und Direktor der Schweizerischen Milchproduzenten-Genossenschaft tätig. Seit 2013 leitet er die Firma „Büro Dr. Rösti“, die Beratung in Wirtschaft und Politik anbietet. Albert Rösti hat zudem mehrere Verwaltungsratsmandate inne und ist in verschiedenen Verbänden aktiv. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.2008 begann Albert Rösti seine politische Karriere in der Exekutive von Uetendorf (BE), wo er seit 2014 Gemeindepräsident ist. Im Jahr 2011 wurde er in den Nationalrat gewählt. Von 2016 bis 2020 war er Präsident der SVP Schweiz.

Elisabeth Baume-Schneider (SP)

Elisabeth Baume-Schneider, geboren 1963, wuchs in Les Bois (JU) auf. Nach der Matura studierte sie Sozial-, Wirtschafts- und Politikwissenschaften an der Universität Neuenburg.

Sie war in der Sozialarbeit tätig und leitete die Haute école de travail social et de la santé (HETSL) in Lausanne. Elisabeth Baume-Schneider hat sich in verschiedenen Vereinen und Stiftungen engagiert. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

Elisabeth Baume-Schneider hat sich in verschiedenen Funktionen für die SP des Kantons Jura eingesetzt. Von 1995 bis 2002 war sie Mitglied des Kantonsrates, den sie im Jahr 2000 präsidierte. 2003 wurde sie in die Kantonsregierung gewählt und übernahm bis 2015 die Leitung des Departements für Bildung, Kultur und Sport. In den Jahren 2006, 2008 und 2012 war sie Präsidentin des Staatsrats. Seit Ende 2019 vertritt sie den Kanton Jura im Ständerat.