Die Schweiz wird einen Ad-hoc-Botschafter für die… Wissenschaft
Erstmals hat der Bundesrat mit dem Hohen Repräsentanten Alexandre Fasel einen Sonderbeauftragten für Wissenschaftsdiplomatie ernannt
Neue Technologien werden auch für die Außenpolitik immer wichtiger: Welche Chancen bietet die Digitalisierung und in welchen Bereichen besteht Regelungsbedarf?
Mit dem Internationalen Genf verfügt die Schweiz über eine Plattform für den Dialog zwischen Wissenschaft und Diplomatie.
Um die Rolle der Stadt am Genfersee als Drehscheibe der digitalen Governance zu stärken, hat der Bundesrat mit Botschafter Alexandre Fasel erstmals einen Sonderbeauftragten für Wissenschaftsdiplomatie ernannt.
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Die Digitalisierung wird zunehmend zu einem außenpolitischen Thema, und zwar aus zwei Gründen.
Zum einen geht es um die Nutzung neuer Technologien, die ein großes Potenzial haben und neue Möglichkeiten schaffen, aber auch neue Fragen aufwerfen, die die Gesellschaft beantworten muss.
Zum Beispiel, ob es notwendig ist, neue Regelungen für die Nutzung dieser Technologien einzuführen, um die Privatsphäre zu schützen, und wie die mit Cyberkriminalität verbundenen Risiken begrenzt werden können.
“Die Wissenschaft zu verstehen”, bleibt für Ignazio Cassis das Muss
Es gilt also, zwei Welten zu verbinden: die der Wissenschaft und die der Diplomatie. “Man muss die Wissenschaft verstehen und die Diplomatie kennen, um neue Wege zu öffnen”, sagte Bundesrat Ignazio Cassis in einer Rede an der Universität St. Gallen im Mai 2019.
Ziel ist es, die Stärken beider zu kombinieren, um neue Ansätze für die Probleme zu entwickeln, die neue Technologien aufwerfen.
Die Bedeutung der Digitalisierung für die Aussenpolitik wurde zuletzt auch vom Bundesrat betont, der Anfang November 2020 die Strategie Digitale Aussenpolitik 2021-2024 verabschiedete, nachdem die Digitalisierung bereits in die thematischen Schwerpunkte der Aussenpolitischen Strategie 2020-2023 aufgenommen worden war.
Wie man digitale Außenpolitik entwickelt
Mit der Strategie der digitalen Aussenpolitik verfügt die Schweiz nun über einen geeigneten Rahmen, um ihre Interessen und Werte ausserhalb des “physischen Raums” zu verteidigen.
Diese Interessen und Werte gelten auch im digitalen Raum. Die Schweiz setzt sich deshalb für einen freien, offenen und sicheren digitalen Raum ein, der auf dem Völkerrecht basiert und den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt.
Der Band “Digitale Aussenpolitik-Strategie 2021-2024
Konkret geht es darum, das Profil der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bereich der digitalen Gouvernanz zu stärken, die digitale Aussenpolitik weiterzuentwickeln und die Etablierung des internationalen Genf als Brennpunkt für Diskussionen über Digitalisierung und Technologie zu unterstützen.
Die Strategie der digitalen Aussenpolitik konkretisiert diese Ziele – und mit der Ernennung des Sonderbeauftragten für Wissenschaftsdiplomatie macht der Bundesrat einen wichtigen Schritt zur angestrebten Stärkung der Position Genfs in diesem Bereich.
Ein Sonderbeauftragter für Wissenschaftsdiplomatie
Der Sonderbeauftragte wird die Aufgabe haben, die Wissenschaftsdiplomatie zu stärken und die Digitalisierung als integralen Bestandteil der Schweizer Außenpolitik zu fördern, und insbesondere das Potenzial des internationalen Genf in diesen Bereichen zu nutzen.
In Genf sind bereits mehrere Organisationen und Unternehmen ansässig, die über beträchtliche Expertise in Wissenschaft und neuen Technologien verfügen.
Der neue Sonderbeauftragte für Wissenschaftsdiplomatie soll die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren der Wissenschafts- und Wirtschaftswelt und Vertretern staatlicher und multilateraler Institutionen sowie der Zivilgesellschaft verstärken und damit die Rolle Genfs als Zentrum für digitale Governance stärken.
Messaggio concernente la modifica della legge federale sulla innovazione (auf Italienisch)
Decreto federale sul finanziamento delle attività di Innosuisse (auf Italienisch)
Legge federale sulla promozione della ricerca e dell’innovazione (auf Italienisch)
Mit Botschafter Alexandre Fasel hat der Bundesrat einen ausgewiesenen Experten aus dem internationalen Genf zu seinem ersten Sonderbeauftragten für Wissenschaftsdiplomatie ernannt.
Zwischen 2013 und 2016 war Botschafter Alexandre Fasel Leiter der Ständigen Vertretung der Schweiz beim Büro der Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen in Genf.