Rumänien und Bulgarien im Schengenraum
Rumänien und Bulgarien gehören ab dem 1. Januar 2025 vollständig dem Schengen-Raum an, wodurch die Grenzkontrollen abgeschafft werden. Ein Schub für Reisen, Handel und Tourismus, der den Binnenmarkt stärkt.
Die Europäische Kommission bestätigte erstmals 2011, dass sowohl Bulgarien als auch Rumänien bereit sind, dem Schengen-Raum beizutreten. Seitdem haben beide Länder immer wieder bewiesen, dass sie die notwendigen Voraussetzungen für einen Beitritt zum Schengen-Raum erfüllen.
Um Mitternacht zwischen dem 31. Dezember 2024 und dem 1. Januar 2025 trafen sich die Innenminister Bulgariens und Rumäniens, Atanas Ilkov und Catalin Predoiu, auf der Ruse-Giurgiu-Brücke über die Donau an der Grenze zwischen den beiden Ländern, um ihren Beitritt zum Schengen-Raum offiziell einzuweihen.
Schengen-Raum
Der Schengen-Raum ist der weltweit größte Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts ohne Binnengrenzen. Er garantiert mehr als 450 Millionen EU-Bürgern sowie Drittstaatsangehörigen, die sich rechtmäßig in der EU aufhalten oder die EU zu touristischen, Studien- oder Geschäftszwecken besuchen, Freizügigkeit.
Das Schengener Übereinkommen wurde am 14. Juni 1985 auf einem Schiff, der Princesse Marie-Astrid, auf der Mosel in Luxemburg, nahe der Grenzen zu Deutschland und Frankreich, unterzeichnet. Die Regierungen von Belgien, Frankreich, Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden waren die ersten Unterzeichner.
Mit dem Projekt der Europäischen Union wurde Schengen auf die nächste Stufe gehoben. Mit der Einführung des Rechts auf Freizügigkeit im Jahr 1992 wurde die Grundlage für einen gemeinsamen europäischen Raum geschaffen. Im Jahr 1997 wurden alle Schengen-Bestimmungen in den Rechtsrahmen der Union aufgenommen, und 2007 wurde mit der Verpflichtung, einen Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts ohne Binnengrenzen zu schaffen, ein weiterer Meilenstein erreicht.
Der Schengen-Raum ist die einzige Region der Welt, in der das gegenseitige Vertrauen zwischen den Nachbarn so stark und der Wert der Freizügigkeit so grundlegend ist, dass seine Mitglieder die Grenzkontrollen abschaffen und die Vorteile und die Verantwortung dieser beispiellosen Integration gemeinsam nutzen.
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Schengen-Mitgliedstaaten
Die Europäische Union umfasst 27 Staaten, von denen 26 dem Schengen-Raum angehören. Irland ist der einzige Mitgliedstaat, der nicht daran teilnimmt. Darüber hinaus sind vier Nicht-EU-Länder, Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein, mit Schengen assoziiert.
Zu den Schengen-Mitgliedstaaten gehören:
- Belgien
- Bulgarien (ab 1. Januar 2025)
- Dänemark
- Deutschland
- Estland
- Finnland
- Frankreich
- Griechenland
- Island
- Italien
- Lettland
- Liechtenstein
- Litauen
- Luxemburg
- Malta
- Niederlande
- Norwegen
- Österreich
- Polen
- Portugal
- Rumänien (ab 1. Januar 2025)
- Schweden
- Schweiz
- Slowakei
- Slowenien
- Spanien
- Tschechische Republik
- Ungarn
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Jenseits der Grenzen: Sicherheit und Zusammenarbeit
Bei Schengen geht es nicht nur um den grenzfreien Reiseverkehr. Es erfordert eine enge Koordinierung sowohl innerhalb des Raums als auch mit Drittländern. Die Schengen-Staaten kooperieren in den Bereichen Sicherheit und Migration durch eine gemeinsame Visumpolitik, gemeinsame Polizeieinsätze und den Echtzeitaustausch von Informationen zwischen den Strafverfolgungsbehörden. Darüber hinaus werden harmonisierte Verfahren für die Rückführung von Personen eingeführt, die kein Recht auf Aufenthalt im Schengen-Raum haben.
Moderne Technologien wie das Schengener Informationssystem (SIS) helfen bei der Erkennung von Bedrohungen und beim Grenzschutz, wobei der Schutz der Grundrechte, einschließlich der Verarbeitung personenbezogener Daten, gewährleistet ist.