Das FM-Radio in der Schweiz wird durch DAB+ ersetzt
Ab 2025 wird das UKW-Radio (Ultrakurzwelle – OUC) der DAB+-Technologie (Digital Audio Broadcasting Plus) weichen, die sowohl für die Hörer als auch für die Sender eine Reihe bedeutender Vorteile bietet.
Ab 2025 wird das traditionelle UKW-Radio (Ultrakurzwelle – OUC) schrittweise durch DAB+ (Digital Audio Broadcasting Plus) ersetzt, eine digitale Technologie, die sowohl den Hörern als auch den Sendern zahlreiche Vorteile bietet.
Unterschied zwischen FM und DAB
Der Hauptunterschied zwischen UKW (Frequenzmodulation) und DAB (Digital Audio Broadcasting) liegt in der Übertragungsmethode: FM-Radio verwendet analoge Radiowellen, während DAB digitale Radiowellen verwendet.
Ein wichtiger Aspekt, der die beiden Technologien unterscheidet, ist die Klangqualität. Die digitale Übertragung von DAB sorgt für einen klareren und störungsfreien Klang und bietet im Vergleich zum UKW-Radio ein besseres Hörerlebnis. Darüber hinaus ermöglicht DAB-Radio aufgrund seiner höheren Übertragungskapazität im Vergleich zur begrenzten Bandbreite von UKW-Radio den Zugang zu wesentlich mehr Sendern.
Ein weiterer Vorteil von DAB-Radio ist die Möglichkeit, auf kompatiblen Displays zusätzliche Informationen wie den Namen des Titels oder des Interpreten anzuzeigen. Dies ist bei der herkömmlichen UKW-Technologie nicht möglich. Schließlich zeichnet sich DAB auch durch seine höhere Energieeffizienz aus: Die digitale Übertragung verbraucht weniger Energie als die analoge und trägt damit zu einer geringeren Umweltbelastung bei.
Unterschied zwischen DAB und DAB+
Der Hauptunterschied zwischen DAB und DAB+ liegt in der verwendeten Audiokompressionstechnologie. DAB+ verwendet ein fortschrittlicheres Komprimierungssystem, mit dem mehr digitale Radiosender übertragen werden können als mit dem herkömmlichen DAB, wodurch sich die Palette der verfügbaren Inhalte erweitert.
Dank der verbesserten Komprimierung bietet DAB+ auch eine höhere Audioqualität als DAB, was zu einem angenehmeren Hörerlebnis führt. Daher ist es ratsam, wann immer möglich, DAB+ zu wählen, um das Potenzial des digitalen Radios voll auszuschöpfen.
Reichweite und Umsetzung
Das Digitalradio ist heute in der Schweiz fast überall verfügbar, auch in Autobahntunnels von über 300 Metern Länge, mit wenigen Ausnahmen in abgelegenen Berggebieten. Die SRG SSR schaltet die UKW-Ausstrahlung am 31. Dezember 2024 ab, während viele Privatradios – wie in anderen europäischen Ländern üblich – bis Ende 2026 weitersenden werden. Bis Ende 2024 werden die UKW-Sender in Autobahntunnels abgeschaltet.
Anpassungen und Lösungen für Autos
Derzeit sind rund 40 Prozent der Autos in der Schweiz nicht mit DAB+-Empfang ausgestattet. Für Besitzer älterer Autoradios gibt es verschiedene Lösungen, um das System aufzurüsten. DAB+-Adapter, die in verschiedenen Preisklassen erhältlich sind, können einfach über AUX- oder USB-Eingänge angeschlossen werden. Für eine vollständige Integration kann ein DAB-kompatibles Modul von einem zertifizierten Werkstatthändler unsichtbar eingebaut werden. Wer Apple CarPlay oder Android Auto nutzt, kann alternativ Radiosender per Smartphone-Streaming hören, allerdings ohne Funktionen wie Verkehrsinformationen (TA).
Notfall- und Verkehrsinformationen
Mit der Umstellung auf DAB+ entfallen für diejenigen, die ihr Autoradio nicht aufrüsten, die Prioritätswarnungen, wie z.B. über falsch fahrende Fahrzeuge oder Hindernisse auf der Strasse, die vor allem von den nationalen SRG SSR-Radios ausgestrahlt werden. Viasuisse wird jedoch weiterhin Verkehrsinformationen an private Radiosender liefern, die diese dann ausstrahlen. Für Notfälle und Katastrophen wird das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) den Betrieb der UKW-Kanäle bis 2027 garantieren und damit die Unterstützung in den kritischsten Fällen sicherstellen.
Radio in der Schweiz
Regelmässig betriebene Radiosender gibt es seit rund 100 Jahren. Die ersten regelmässigen Sender in der Schweiz gingen in den 1920er Jahren auf Sendung. Im Jahr 1931 schlossen sich sieben regionale Radioorganisationen zur SRG zusammen.
Das Radio entwickelte sich schnell zu einem wichtigen Kommunikationsmittel, nicht zuletzt weil das Fernsehen noch nicht weit verbreitet war. Die Sendungen wurden zunächst auf Mittelwelle ausgestrahlt und über Röhrenradios empfangen.
Ab den 1950er Jahren wurden immer häufiger Ultrakurzwellen (UKW) verwendet.
Die Einführung der Frequenzmodulation (FM) erforderte die Anschaffung neuer Empfangsgeräte. Die FM-Technologie bot eine bessere Tonqualität als die Mittelwelle und ermöglichte die Übertragung und den Empfang in Stereo. Die Stereophonie wurde jedoch erst in den 1960er Jahren eingeführt.
Bis in die 1980er Jahre besass nur die SRG eine Konzession, private Radiosender waren nicht zugelassen. Ab 1983 wurden die ersten Konzessionen an private Radiosender vergeben. Die 1980er Jahre waren auch die Geburtsstunde des RDS (Radio Data System). Diese Technologie ermöglicht die Übertragung von Zusatzinformationen wie dem Namen des Senders oder dem gespielten Lied.
In den 1990er Jahren begann die Entwicklung des digitalen Radios. Als DAB schließlich mit der Jahrtausendwende eingeführt wurde, wurde es bald durch das fortschrittlichere DAB+ ersetzt. Trotzdem nutzten viele Menschen weiterhin das UKW-Radio.