Karin Keller-Sutters Reise durch die geteilte Stadt Moutier
Im Hinblick auf die Abstimmung am 28. März traf sich der Vorsteher des Eidgenössischen Justizdepartements mit dem Stadtrat und den kantonalen Behörden von Bern und Jura
Am späten Donnerstagnachmittag, 4. März, wenige Tage vor dem Versand des Abstimmungsmaterials für die Abstimmung vom 28. März 2021 über die Kantonszugehörigkeit von Moutier, reiste Bundesrätin Karin Keller-Sutter, Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (EJPD), nach Moutier, um den Berner Staatsratspräsidenten Pierre-Alain Schnegg, die jurassische Regierungspräsidentin Nathalie Barthoulot und eine Delegation des Gemeinderats von Moutier zu treffen.
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Der Besuch wurde anlässlich der Dreierkonferenz zum Jura am 26. Januar 2021 angekündigt.
Das Treffen ermöglichte es, eine letzte Bilanz der Vorkehrungen zu ziehen, die zur Organisation und Überwachung der Abstimmung getroffen wurden, und den Zusammenhalt der beteiligten kommunalen, kantonalen und föderalen Behörden zu demonstrieren.
Eine sinnbildliche Wahl für die „Jurassic Question“.
Bundesrätin Keller-Sutter und die Teilnehmer betonten die historische Bedeutung der Abstimmung. Mit der Abstimmung soll die sogenannte „Jurafrage“, ein jahrzehntelanger historischer Streit, beendet und ein Kapitel geschlossen werden, das 1994 mit der Gründung der Interjurassischen Versammlung begann.
Nach der Abstimmung über den Vorschlag für einen neuen Kanton, der den Kanton Jura und den Berner Jura zusammenfasst, im Jahr 2013 und der Abstimmung 2017 in den Gemeinden Moutier, Belprahon und Sorvilier wird diese Abstimmung die letzte Volksbefragung im Zusammenhang mit dem Thema Jura sein.
Viele außergewöhnliche Maßnahmen für die Regelmäßigkeit des Ergebnisses
Nach der Annullierung der Abstimmung 2017 wurden für die Organisation der kommenden Abstimmung folgende ausserordentliche Massnahmen beschlossen: Kontrolle des Stimmregisters durch die Berner Staatskanzlei und die Kanzlei in Moutier, Versand und Sicherung des Stimmmaterials durch das Bundesamt für Justiz (BJ), Anwesenheit von Bundesbeobachtern, Verteilung des Stimmmaterials an bestimmte Personen durch Bundesbeobachter, systematische Kontrolle der Legitimationskarten durch BJ-Mitarbeiter während der Auszählung der Stimmen.
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Zudem versicherten die Gemeindebehörden sowie die bernische und jurassische Regierung, dass sie während des Wahlkampfes Stillschweigen bewahren würden.
Sie erinnerten daran, wie wichtig es auch für die kämpfenden Bewegungen ist, die Prinzipien der „Charte prévôtoise“ zu respektieren.
Bislang sind die beteiligten Behörden mit dem Verlauf des gesamten Verfahrens zufrieden.
Einstimmige Unterstützung durch die Behörden in Bern und Delémont
Diese Massnahmen wurden an den trilateralen Jurakonferenzen unter dem Vorsitz des Vorstehers des EJPD mit den Juradelegationen der Kantonsregierungen von Bern und Jura diskutiert.
Sie wurden auch vom Stadtrat von Moutier genehmigt.
Bundesrätin Keller-Sutter und die Teilnehmer erinnerten an den kollektiven Charakter dieses demokratischen Verfahrens, das in einem föderalen Staat wie der Schweiz besonders komplex ist.
Der Wunsch nach einem konkreten Beispiel für konföderalen Frieden
Ab dem 8. März erhalten die Wähler ihre Wahlunterlagen. In Anbetracht der gesundheitlichen Situation empfehlen die Behörden, per Briefwahl zu wählen, anstatt ins Wahllokal zu gehen.
Das Ergebnis der Wahl wird erst am späten Nachmittag des Sonntags, 28. März, erwartet, insbesondere wegen der Überprüfung der Legitimationskarten.
Aber auch die Phase nach dem 28. März sollte erfolgreich sein.
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Karin Keller-Sutter erinnerte daran, dass Moutier unabhängig vom Ausgang der Abstimmung eine Schweizer Gemeinde bleiben wird.
Und alle Teilnehmer brachten den Wunsch zum Ausdruck, dass der letzte Akt der Jurafrage als konkretes Beispiel für einen eidgenössischen Frieden in die Schweizer Geschichte eingehen möge.