Kanton Tessin sagt Ja zu Zahlungen an den Staat in Bitcoin
Mit Unterstützung von UDC, Lega dei Ticinesi, FDP und einigen Mitgliedern der PPD hat der Grosse Rat die Motion zu Kryptowährungen von 2017 von Paolo Pamini angenommen
Die Republik und der Kanton Tessin haben sich auf die konkrete Möglichkeit zubewegt, ihren Bürgern und Einwohnern zu erlauben, für staatliche Dienstleistungen in Bitcoin zu bezahlen.
Nicola Zanni: „Wenn man in Zug will und hart arbeitet, bekommt man alles.“
Mit Unterstützung der UDC, der Lega dei Ticinesi, der Radikalliberalen Partei und einiger Mitglieder der PPD hat der Grosse Rat am Montag, 13. April, tatsächlich zugestimmt, grünes Licht für den Inhalt des Pilotprojekts zu geben, das mit der Motion 1263 vom 16. Oktober 2017 vorgelegt wurde.
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48 Abgeordnete stimmten dafür, 36 dagegen, während sich drei enthielten.
Der Wirtschaftswissenschaftler Paolo Pamini, der den Vorschlag zusammen mit seinen Parlamentskollegen Boris Bignasca, Marcello Censi und Marco Passali eingebracht hatte, drückte seine Freude sofort auf Facebook aus:
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„Eine schöne Botschaft der Unterstützung und des Vertrauens an die Tessiner Fintech! Dank an Natalia Ferrara für ihr Engagement als Berichterstatterin für das Projekt, aber auch an Ivo Durisch, der es als Berichterstatter gegen das Projekt ermöglicht hat, zweieinhalb Stunden lang im Klassenzimmer über die Kritik der Linken und der Grünen zu debattieren“, sagte der Tessiner Professor, seit über einem Dutzend Jahren Dozent für Recht und Finanzen und Schweizer Steuerrecht an der ETH Zürich, während er einräumte, dass Kryptowährungstransaktionen noch wenige sein könnten.
Ausgewogene Mehrheits- und Minderheitsverhältnisse
Im Verlauf der Debatte wurden einige angedeutete Risiken heruntergespielt, darunter auch das in der Regierungsbotschaft beschworene Wechselkursrisiko: Der Staat solle mehrheitlich eine dritte Vermittlungsfirma beauftragen, um in Schweizer Franken und nicht in Kryptowährung zu kassieren.
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Die Minderheit hingegen argumentierte, dass das Tessin virtuelle Währungen wegen der damit verbundenen Gefahr der Steuerhinterziehung, der mangelnden Transparenz über die Begünstigten und des großen Energieaufwands, den sie erfordern, nicht fördern sollte.
Mit dieser Entscheidung hat auch der einzige italienischsprachige Kanton der Schweiz ein ähnliches Verfahren eingeführt, wie es bereits in Chiasso sowie in Staat und Stadt Zug in Kraft ist.
Rapporto di maggioranza sulla mozione 1263 del 16 ottobre 2017 (auf italienisch)
Rapporto di minoranza sulla mozione 1263 del 16 ottobre 2017 (auf italienisch)