In fünf Büchern “Das Stoffe-Projekt” von Friedrich Dürrenmatt
Das Meisterwerk des großen Schweizer Schriftstellers erscheint zum 100. Geburtstag online und auf Papier, zusammen mit 30.000 Seiten Manuskripten aus einem Zeitraum von zwanzig Jahren…
Anlässlich des 100. Geburtstages von Friedrich Dürrenmatt am 5. Januar gibt das Schweizerische Literaturarchiv der Nationalbibliothek zusammen mit dem Diogenes Verlag eine attraktiv gestaltete und reich illustrierte Faksimile-Ausgabe seines autobiografischen Projekts „Das Stoff-Projekt“ heraus.
Die Veröffentlichung der fünf Bände wird begleitet von einer frei zugänglichen Online-Präsentation aller 30.000 digitalisierten Manuskriptseiten, an denen der Autor mindestens zwanzig Jahre lang kontinuierlich gearbeitet hat.
Zahlreiche unveröffentlichte Texte werden so erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und ermöglichen dem Leser eine neue und umfassende Auseinandersetzung mit seinem Werk.
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Der Herzinfarkt 1969 war der Auftakt zu einer Mischung aus Gott und sich selbst
Nach dem Herzinfarkt, den er 1969 im Alter von 48 Jahren erlitt, arbeitete Friedrich Dürrenmatt (1921-1990) kontinuierlich an seinem Langzeitprojekt „Stoffe: zur Geschichte meiner Schriftstellerei“, in dem er die autobiografische Beschreibung seines Werdegangs mit philosophischen Geschichten und Reflexionen über Gott und die Welt verband.
Die von ihm veröffentlichten Bände „Labyrinth: Stoffe I-III und Turmbau: Stoffe IV-IX“ stellen nur die Spitze des Eisbergs eines ausufernden und endlosen Schreibprozesses dar.
Das Schweizerische Literaturarchiv der Schweizerischen Nationalbibliothek (NB) hat 30.000 Manuskripte aus seinem Nachlass zur Verfügung gestellt, die mit diesem Werk korreliert und in Zusammenarbeit mit der Universität Bern ausgewertet wurden. Neben einer teilweisen Veröffentlichung in gedruckter Form sind sie nun in einer zum Jubiläum erstellten Online-Präsentation frei zugänglich.
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Die Ausgabe des Diogenes Verlags: ein Werk für echte Bibliophile
Die Herausgeber Ulrich Weber und Rudolf Probst präsentieren das Gesamtwerk des Autors, indem sie Texte aus seinen Manuskripten auswählen und in einer Ausgabe des Diogenes Verlags mit einem Vorwort von Daniel Kehlmann anbieten.
Die fünf Bände, die sich durch eine ansprechende Grafik auszeichnen, sind reich mit Faksimiles illustriert.
Friedrich Dürrenmatts mehr als vier Jahrzehnte umfassendes schriftstellerisches Werk wird in einer kommentierten kritischen Ausgabe präsentiert, zahlreiche bisher unveröffentlichte Texte werden erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und ermöglichen eine Analyse seines Werkes aus neuer Perspektive.
Die Sammlung enthält auch einige der ersten unvollendeten Werke des Autors, wie das Drama „Der Turmbau zu Babel“.
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Ein Archiv, gegründet 1991 durch den Willen eines „Riesen
Das Schweizerische Literaturarchiv (SLA), 1991 von Friedrich Dürrenmatt gegründet, ist Teil der NB und bewahrt zahlreiche literarische Nachlässe und Archive sowie Bibliotheken von Autoren des 20. und 21. Jahrhunderts.
Die Schweizerische Nationalbibliothek (NB) sammelt Helvetica, d.h. Texte, Bild- und Tondokumente mit Bezug zur Schweiz und bewahrt so das kollektive Gedächtnis des Landes.
In Zusammenarbeit mit anderen Institutionen macht sie das kulturelle Erbe der Schweiz auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.
Dank seiner zentralen Rolle als Gedächtnisinstitution schlägt es eine Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft und damit in die Gegenwart. Auf diese Weise spiegelt es die kulturelle und sprachliche Vielfalt der Eidgenossenschaft wider und fördert Austausch und Innovation.
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Die Online-Präsentation: Das Archiv der Originaltexte ist nutzbar
Die Ausgabe wurde gleichzeitig als Hypertext online präsentiert. Darüber hinaus ist das gesamte 30.000 Seiten umfassende Archiv der Manuskripte und Typoskripte von Friedrich Dürrenmatts „Stoffen“ auf der digitalen Plattform www.fd-stoffe-online.ch verfügbar, die ab dem 26. Mai 2021 aktiv sein wird.
Eine Reihe von redaktionellen Werkzeugen hilft Ihnen, sich in diesem Manuskriptdschungel zurechtzufinden.
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Buch-Lackierung: Marthe Keller liest die Geschichte vom Orakel
Die Buchlackierung fand am 26. Mai 2021 um 18:15 Uhr auf www.nb.admin.ch/stoffevernissage statt und dauerte rund 75 Minuten. Bundesrat Alain Berset sprach über die Modernität und Aktualität des Denkens des großen Schweizer Schriftstellers.
Die preisgekrönte Schauspielerin Marthe Keller las (auf Deutsch) einen Auszug aus „Das Sterben der Pythia“, dem Text über das Orakel als Archiv, während der Verleger Philipp Keel an Friedrich Dürrenmatt und seine Bedeutung für den Diogenes Verlag erinnerte.
Eingeleitet wurde die Veranstaltung von Marie-Christine Doffey, Direktorin der NB, die das Publikum begrüßte, und moderiert von Irmgard Wirtz, Leiterin des Schweizerischen Literaturarchivs.
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Die Projektion: die Texte und das Denken von „FD“ entdecken
Vom 15. Juli bis 6. August 2021 kann man sich in der NB (Hallwylstrasse 15, Bern, Montag bis Freitag, 9 bis 18 Uhr, Eintritt frei) auch einen Überblick über „Das Stoffe-Projekt“ verschaffen, und zwar durch eine Dreifachprojektion, die ausgewählte Passagen aus der Redaktions- und Revisionsarbeit des Autors an seinen eigenen Texten zeigt.
Die Präsentation gibt dem Publikum einen Einblick in die textliche Genese von „Das Stoffe-Projekt“, macht Dürrenmatts Schreibarbeit erlebbar und entführt in die sich ständig verändernde Welt der „Stoffe“.
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“Das Stoffe-Projekt”
Friedrich Dürrenmatt: “Das Stoffe-Projekt”. Fünfbändige Text-Genesis-Ausgabe im Schuber mit erweiterter Online-Version (www.fd-stoffe-online.ch – available May 26, 2021). Publikation herausgegeben von Ulrich Weber und Rudolf Probst basierend auf dem Nachlass des Autors. Vorwort von Daniel Kehlmann. Diogenes Verlag, Zürich, 2021, 2208 Seiten, ISBN 978-3-257-07101-6, 480 Franken.
Volumen 1: Zur Geschichte meiner Schriftstellerei. Manuskripte 1957-1981
Volumen 2: Labyrinth. Stoffe I-III. (1981/1990) Mit einem Anhang
Volumen 3: Dramaturgie der Phantasie. Manuskripte 1981-1990
Volumen 4: Turmbau: Stoffe IV-IX. (1990) Mit einem Anhang
Volumen 5: Die Werkstatt des Gedankenschlossers: Chronik, Entstehungsgeschichte, Dokumentation, Anmerkungen, Register