Hier ist der Grund, warum die Leute keine Versicherungen gegen Pandemien mögen
Die Wirtschaft hat dem Bundesrat mitgeteilt, dass sie sich gegen steuerähnliche Jahresprämien ausspricht, die nur sinnvoll sind, wenn sie für 600’000 Unternehmen obligatorisch sind
Am 31. März 2021 hat das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) den Bundesrat über die Ergebnisse der Abklärungen im Zusammenhang mit der Pandemieversicherung informiert.
Die Ergebnisse betrafen die Arbeit mit Vertretern der Versicherungswirtschaft und den Entscheid, das Projekt zumindest vorläufig nicht weiterzuverfolgen.
Es fehlt vorerst an einer breiten Unterstützung durch die Wirtschaft.
Projekt ‚Pandemieversicherung‘ – Bericht der Arbeitsgruppe
Unter der Leitung des EFD erarbeitete eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern verschiedener Departemente und der Versicherungswirtschaft, im Jahr 2020 einen Entwurf für eine Pandemieversicherungslösung für Unternehmen.
Das EFD lud daraufhin Wirtschaftsvertreter ein, das Projekt zu kommentieren.
Gemäss dem Vorschlag soll das Kapital, das zur Kompensation künftiger Schäden benötigt wird, durch Prämien aufgebaut werden.

Der Staat würde einen großen Teil der Risiken übernehmen
Der Staat würde einen sehr großen Teil der Risiken übernehmen, die langfristig durch Prämien abgedeckt werden müssten.
Im Schadensfall würden die Unternehmen die Entschädigung erhalten, auf die sie vertraglich Anspruch haben, unter der Bedingung, dass sie eine jährliche Versicherungsprämie zahlen.
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Die Höhe der Prämie würde sich nur dann in Grenzen halten, wenn die Pandemieversicherung für alle in der Schweiz tätigen Unternehmen, schätzungsweise rund 600.000, obligatorisch würde.
Bislang haben sich die Unternehmen nicht klar dafür ausgesprochen, dass sie eine solche Versicherung wollen.

Notwendigkeit einer klaren verfassungsrechtlichen Grundlage
Sie wenden sich insbesondere gegen den obligatorischen Charakter, wobei die zu zahlenden Prämien auf eine steuerähnliche Praxis hinauslaufen würden.
Zudem würde eine obligatorische Versicherung gegen Pandemien wohl eine verfassungsmässige Grundlage benötigen.
Das EFD sieht deshalb von einer Weiterverfolgung des Projekts ab, steht aber im offenen Dialog mit der Versicherungswirtschaft und ist bereit, allfällige Alternativvorschläge zu prüfen.
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