Donald Trump beginnt seine Amtszeit als 47. Präsident der Vereinigten Staaten

In den ersten Stunden seiner Amtszeit erließ der Präsident eine beispiellose Reihe von Durchführungsverordnungen, mit denen er die politische Linie, die seine Regierung prägen sollte, entscheidend vorgab.

US Capitol Image by Phillip Roulain from Pixabay
US Capitol Image by Phillip Roulain from Pixabay

In einer feierlichen Zeremonie, begleitet von einer begeisterten Menge von Anhängern, wurde Donald John Trump in Washington, D.C., als 47. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Nach einer vierjährigen Abwesenheit vom Weißen Haus, wo er von 2017 bis 2021 bereits als 45. Präsident amtiert hatte, bekräftigte der republikanische Tycoon und Politiker sogleich sein Versprechen, einen „frischen Wind“ in die Bundesverwaltung zu bringen.

Rotunde des Kapitols der Vereinigten Staaten

Aufgrund einer außergewöhnlichen Kältewelle fand die Zeremonie zum ersten Mal seit 1985 nicht im Freien, sondern in der Rotunde des Kapitols statt.

Unter den zahlreichen Gästen waren die italienische Premierministerin Giorgia Meloni, die als einziger europäischer Regierungschef anwesend war, und der argentinische Präsident Javier Milei. An der Veranstaltung nahmen auch die vier noch lebenden ehemaligen Präsidenten teil: Bill Clinton, George W. Bush, Barack Obama und Joe Biden, letzterer in Begleitung von Kamala Harris, der scheidenden Vizepräsidentin und Trumps Gegenkandidatin bei den Präsidentschaftswahlen 2024.

Vertreter der europäischen Institutionen, einschließlich Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, waren nicht zu der Zeremonie eingeladen. Die Anwesenheit von Nigel Farage, Großbritanniens Anti-EU-Führer, unterstrich jedoch die pro-souveränistische politische Prägung der Veranstaltung. Alice Weidel, Vorsitzende der rechtsextremen AfD in Deutschland, lehnte die Einladung aufgrund ihrer Verpflichtungen im Zusammenhang mit den bevorstehenden Wahlen in Deutschland ab und schickte stattdessen den Co-Vorsitzenden der Partei, Tino Chrupalla.

Unter den Gästen befanden sich prominente Persönlichkeiten wie Mike Pence, Dan Quayle und Hillary Clinton. An der Zeremonie nahmen auch wichtige Persönlichkeiten aus dem Technologiesektor teil, darunter Elon Musk, Jeff Bezos und Mark Zuckerberg. Ihre Anwesenheit verdeutlichte die zunehmend zentrale Rolle der Technologie in der globalen Politik und den strategischen Visionen der neuen Trump-Regierung.

Donald J. Trump Image by Gerd Altmann from Pixabay
Donald J. Trump Image by Gerd Altmann from Pixabay

Nach einer Pause von seiner ersten Amtszeit hat Donald Trump seine gesammelte Erfahrung genutzt, um eine triumphale Rückkehr ins Weiße Haus zu inszenieren. Gleich in den ersten Stunden seiner Amtszeit erließ er eine Reihe von Durchführungsverordnungen und legte damit ein beispiellos hohes Tempo bei der Gesetzgebung vor.

Zu den wichtigsten verabschiedeten Initiativen gehören:

Einwanderungsreform

Trump führte neue Bestimmungen ein, um die Grenzsicherheit zu erhöhen und die Abschiebung von Einwanderern ohne Papiere zu beschleunigen. Zu den wichtigsten Reformen gehört die Abschaffung des Ius Soli, des in der Verfassung verankerten automatischen Rechts auf Staatsbürgerschaft durch Geburt auf amerikanischem Boden.

Diese Politik hat weltweit eine intensive Debatte ausgelöst und auch die Aufmerksamkeit von Papst Franziskus auf sich gezogen. In einer kürzlich gehaltenen Rede äußerte sich der Pontifex besorgt über die angekündigten Maßnahmen und bekräftigte, wie wichtig es sei, Migranten im Geiste der Integration und Solidarität aufzunehmen. Der Vatikan hat jedoch auch einen Wandel vollzogen: Eine neue vatikanische Verordnung sieht Strafen von bis zu vier Jahren Gefängnis und 25.000 Euro Geldstrafe für diejenigen vor, die illegal in das Gebiet des Kirchenstaates einreisen.

Ausstieg aus dem Pariser Abkommen und der WHO

Trump hat den Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigt. Diese Ausstiege, die bereits während seiner ersten Amtszeit vollzogen und später von der Biden-Administration zurückgenommen wurden, stellen eine deutliche Kehrtwende in der Umwelt- und Gesundheitspolitik der USA dar.

Freilassung der Capitol Hill Randalierer

Der neue US-Präsident hat mehr als 1 500 Personen begnadigt, die am 6. Januar 2021 an dem Aufstand und der Besetzung des Kongresses beteiligt waren.

Wiedereinführung der Todesstrafe auf Bundesebene

Präsident Donald Trump unterzeichnete eine Anordnung zur Wiedereinführung der Todesstrafe auf Bundesebene und hob damit das von Joe Biden 2021 verhängte Moratorium auf. Die Anordnung sieht die obligatorische Anwendung der Todesstrafe in Fällen von Mord an einem Agenten oder Kapitalverbrechen vor, die von Einwanderern ohne Papiere begangen werden. Außerdem wies Trump den Generalstaatsanwalt an, die Versorgung mit den für die tödliche Injektion erforderlichen Medikamenten sicherzustellen.

Aussetzung der Auslandshilfe

Der neue Präsident ordnete eine 90-tägige vorübergehende Aussetzung aller ausländischen Hilfsprogramme an, bis deren Übereinstimmung mit den neuen politischen Prioritäten des Weißen Hauses überprüft worden ist.

U.S.A. Flag Image by Ralph from Pixabay
U.S.A. Flag Image by Ralph from Pixabay

Amerika zuerst, immer

Auf internationaler Ebene kündigte Donald Trump eine Außenpolitik an, die sich auf die nationalen Interessen konzentriert und eine entschlossene Haltung gegenüber China, der Europäischen Union und Militärbündnissen wie der NATO einnimmt. „America first“, sagte er in seiner Antrittsrede und griff damit den markanten Slogan seiner Wahlkampagne auf.

Trumps Rückkehr ins Weiße Haus stellt auch einen bedeutenden Wendepunkt für die Republikanische Partei dar, die geeinter und entschlossener als in den letzten Jahren auftritt. Die Schnelligkeit, mit der die ersten Maßnahmen eingeführt wurden, unterstreicht eine Strategie, die entschlossen ist, ihre Politik in den ersten 100 Tagen ihrer Amtszeit zu konsolidieren.

Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um die Auswirkungen dieser ersten Entscheidungen zu messen und zu verstehen, ob die angekündigten „Winde des Wandels“ zu einem dauerhaften Wandel führen oder neue Herausforderungen für die Nation mit sich bringen werden.

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WEF Davos: Die Rede von Donald Trump

In seiner ersten internationalen Rede seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus nahm Donald Trump an einer Videokonferenz auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos (Schweiz) teil, in der er seine Prioritäten für seine zweite Amtszeit darlegte und dabei wichtige Themen wie Handel, Verteidigung, Energie und globale Diplomatie ansprach.

Handel und Zölle

Trump wiederholte seine Botschaft „America First“ und forderte globale Unternehmen auf, in den USA zu produzieren, und versprach einen reduzierten Steuersatz von 15 % für Unternehmen, die in den USA tätig sind. Er warnte, dass Unternehmen, die diese Linie nicht einhalten, mit Zöllen belegt werden.

Kritik an der EU

Er prangerte die europäische Bürokratie und die unfaire Behandlung von US-Produkten, insbesondere im Agrar- und Automobilsektor, an und deutete die Möglichkeit neuer Zollstreitigkeiten an.

NATO – Verteidigungsausgaben

Trump hat seine Verbündeten aufgefordert, die Verteidigungsausgaben auf 5 % des BIP zu erhöhen. Damit hat er eine seiner umstrittensten Forderungen wieder aufgegriffen und einen möglichen neuen Riss in den transatlantischen Beziehungen markiert.

Ukraine und Ölpreise

Trump argumentierte, dass niedrigere Ölpreise den Krieg zwischen Russland und der Ukraine beenden könnten. Er versprach, Druck auf die OPEC auszuüben, und erklärte seine Absicht, sich mit Putin zu treffen, um über einen Frieden zu verhandeln.

Energie und LNG

Er versicherte den europäischen Verbündeten die Kontinuität der LNG-Exporte aus den USA und versprach, Energieprojekte zu beschleunigen, um die Preise zu stabilisieren.

Mit seiner Rede bekräftigte Trump sein Engagement für die Verteidigung der US-Interessen und stellte eine pragmatische, entschlossene und auf konkrete Ergebnisse ausgerichtete Führung vor.

 

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