Die Säulenversicherer des Zurich Marktplatzes
Die Sicherheitsbranche des Finanzsektors generierte 2019 jeden sechsten Franken an Wertschöpfung und stellte jeden zehnten Arbeitsplatz an den Ufern der Limmat
Zürich ist, gemessen an der Wertschöpfung, einer der grössten Versicherungsstandorte der Welt. Die Studie „Finanzplatz Zürich 2021-2022“ zeigt aber auch, dass die Coronavirus-Pandemie an diesem Finanzsektor nicht spurlos vorübergehen wird.
Der Finanzplatz an den Ufern der Limmat ist wichtig für den Wohlstand der Region Zürich und eine Stütze des Arbeitsmarktes. In kaum einer anderen Region der Schweizerischen Eidgenossenschaft trägt dieser Sektor so viel zur gesamten Wirtschaftsleistung bei wie in dieser Stadt.
Im Jahr 2019 erwirtschaftete der Finanzsektor jeden sechsten Franken an Wertschöpfung und stellte jeden zehnten Arbeitsplatz in der Region zur Verfügung.
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Die Finanzmetropole Zürich ist nicht nur ein bedeutender Bankenplatz, sondern beherbergt auch einen großen internationalen Versicherungscluster. Gemessen an der Wertschöpfung ist dies sogar eines der größten Versicherungszentren der Welt und liegt fast gleichauf mit London.
In der Region Zürich tragen die Versicherungen genauso viel zum regionalen BIP bei wie die Banken – ein Beleg für ein Top-Ökosystem.
Das unterscheidet den Finanzplatz Zürich strukturell von ähnlichen internationalen Benchmarks wie New York, London, Hongkong oder Singapur, wo der Wertschöpfungsbeitrag der Banken deutlich höher ist als der der Versicherungen.
Von UBS und Credit Suisse zu Zurich und Swiss Re
Neben Großbanken wie der UBS und der Credit Suisse sind in der Stadt Zürich auch die Konzerne Zurich und Swiss Re beheimatet, die zu den weltweit größten Versicherungsunternehmen ihrer Branche gehören.
Sie tragen entscheidend dazu bei, dass die Stadt das unangefochtene Herz des regionalen Finanzplatzes ist: Fast 60 Prozent der Wertschöpfung und 65 Prozent der Arbeitsplätze im Finanzsektor der Region stammen aus der Stadt.
Aber auch in den Bezirken Bülach, Horgen, Uster und Winterthur ist der Finanzsektor ein sehr wichtiger Teil der Wirtschaft. Während in der Stadt Zürich die Banken den größten Teilmarkt der Finanztätigkeit ausmachen, sind es in diesen Umlandgebieten die Versicherungsinstitute.
Die Hälfte der Schweizer Versicherungsunternehmen hat ihren Sitz in Zürich
Mehr als die Hälfte der rund 200 Versicherungsunternehmen in der Schweiz sind in der Region Zürich ansässig – ein Rekord, der keinen Zweifel aufkommen lässt. Die Verfügbarkeit von qualifizierten Mitarbeitern, eine gut ausgebaute Infrastruktur und stabile Rahmenbedingungen sind entscheidende Faktoren für die Standortwahl.
All dies zeigt eine im Rahmen der Studie durchgeführte Online-Befragung von Branchenexperten. Neben der geografischen Konzentration besteht auch eine hohe Marktkonzentration innerhalb der einzelnen Versicherungssparten, da ein großer Teil des Prämienvolumens von wenigen großen Versicherungsunternehmen generiert wird.
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Die Marktführer in den einzelnen Versicherungssparten sind hauptsächlich im Kanton Zürich angesiedelt. Unter ihnen ist die Swiss Re, einer der größten Rückversicherer der Welt, der mit seinen nationalen und internationalen Tochtergesellschaften eine der wichtigsten Rückversicherungs-Drehscheiben der Welt bildet, klar führend.
Pandemie ist eher der Feind der Banken
Insgesamt konnte der Finanzsektor in der Region Zürich nach der Finanzkrise wachsen, wobei die Entwicklung in den Teilmärkten sehr unterschiedlich ist.
Aufgrund des Strukturwandels in den letzten Jahren und der starken Auswirkungen der Finanzkrise hat sich die Wertschöpfungsentwicklung der Banken insgesamt verringert.
Die Versicherungen hingegen haben ein stabiles Wachstum der Wertschöpfung zu verzeichnen.
Der Bericht „Finanzplatz Zürich“ 2021-2022
Als Folge der COVID19 -Krise wird für 2020 ein Rückgang der Wertschöpfung auf dem Finanzplatz Zürich erwartet, der auf die Investitionszurückhaltung der Unternehmen und die erhöhten Schadenzahlungen der Versicherungen zurückzuführen ist.
Zudem dürfte das seit der Finanzkrise andauernde Niedrigzins-Ökosystem aufgrund der Coronavirus-Pandemie länger anhalten und die strukturellen Schwierigkeiten der Banken, Gewinne zu erzielen, verschärfen.
Auch Versicherungen sehen sich in Bezug auf Anlagestrategien und Produktangebote mit einem schwierigen Markt konfrontiert, der ihnen ständig neue Ideen abverlangt.
Dennoch spielte der Finanzsektor in der Pandemiekrise eine stabilisierende Rolle und trug so dazu bei, die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie abzufedern.
Eine Studie von 10 Jahren und 70 Experten
BAK Economics, ein Forschungsinstitut mit Standorten in Basel, Zürich und Manno, hat im Auftrag des kantonalen Amts für Wirtschaft und Arbeit die Studie „Finanzplatz Zürich 2021-2022“ mit Fokus auf die Limmatstadt als Versicherungsstandort erstellt.
Sie basiert auf Beobachtungsdaten über den Zeitraum von 2000 bis 2019, also über ein Jahrzehnt, sowie auf einer Befragung von 70 Branchenexperten zwischen dem 15. Juni und 9. Juli 2020.
Die Pressekonferenz mit Kantonsrätin Carmen Walker Späh, Vorsteherin des Volkswirtschaftsdepartements, Corine Mauch, Stadtpräsidentin von Zürich, Urs Arbter, stellvertretender Direktor des Schweizerischen Versicherungsverbandes (SVV) und Michael Grass, Mitglied der Geschäftsleitung von BAK Economics, wurde live im Internet unter www.zh.ch/live übertragen.