Dante e Beatrice ai tempi d’oggi!

Mentre Dante giaceva fra le braccia di Morfeo,
sopraggiunse Virgilio e lo condusse per mano nel girone della lussuria.
Lì, riconobbe Paolo e Francesca, i due amanti.
Francesca, con voce sofferente, narrò la loro sventurata storia,
mentre Paolo, silenzioso, si disperava con il cuore infranto.

Dante, sopraffatto dall’emozione, perse i sensi.
„Dante, svegliati!“

Virgilio lo destò, e ripresero il viaggio,
fino alle soglie del Paradiso,
dove apparve la sua amata Beatrice.
„Dante, svegliati!“

Tese la mano verso di lei, come un innamorato,
„Dante, svegliati!“

Ricordò il primo sguardo posato su di lei da bambino,
e come, crescendo, il suo amore si fosse fatto sempre più intenso.
„Dante, svegliati!“

Amor, che a nullo amato amar perdona,
„Dante, svegliati!“

„Oh Beatrice mia, che il mio cuore hai rapito!
Ti vedo splendere, come una stella nel firmamento!“
Beatrice lo fissò e gli parlò, per la prima volta:
„Ma ti sei guardato mai allo specchio?“

Dante rispose, sognante:
„Mi sono rivisto riflesso nei tuoi occhi innamorati.“
„Ma tu sei malato…“
„Dante, svegliati! Hai fatto la spesa?“

Dante, di colpo, aprì gli occhi.
Vide la sua Beatrice.
„Sai, ti stavo sognando in Paradiso.“

Beatrice, impassibile:
„Hai fatto la spesa?“
„Quale spesa? Ero in Paradiso con te.“
„Ed io ero Dante, il sommo poeta.
Sai, ci ho messo diciassette anni a scrivere la Divina Commedia.“
„Ma va? E io in un attimo ti mando all’Inferno.“

ZAIRA SELLERIO

Dante und Beatrice in unserer Zeit!

Als Dante in den Armen von Morpheus lag
kam Virgil und führte ihn an der Hand in den Kreis der Lust.
Dort erkannte er Paolo und Francesca, die beiden Liebenden.
Francesca erzählte mit gequälter Stimme ihre unglückliche Geschichte,
während Paolo, schweigend, mit gebrochenem Herzen verzweifelte.

Dante verlor vor lauter Rührung den Verstand.
„Dante, wach auf!“

Virgil weckte ihn, und sie setzten ihre Reise fort,
bis zur Schwelle des Paradieses,
wo seine geliebte Beatrice erschien.
„Dante, wach auf!“

Er streckte seine Hand nach ihr aus, wie ein Liebhaber,
„Dante, wach auf!“

Er erinnerte sich an den ersten Blick, den er als Kind auf sie warf,
und wie seine Liebe mit zunehmendem Alter immer intensiver geworden war.
„Dante, wach auf!“

Amor, che a nullo amato amar perdona,
„Dante, wach auf!“

„Oh meine Beatrice, die mein Herz entzückt hat!
Ich sehe dich leuchten, wie ein Stern am Firmament!“
Beatrice starrte ihn an und sprach zum ersten Mal mit ihm:
„Aber hast du dich jemals im Spiegel betrachtet?“

Dante antwortete träumerisch:
„Ich sah mich in deinen liebenden Augen widergespiegelt.“
„Aber du bist krank …“
„Dante, wach auf! Warst du einkaufen?“

Dante öffnete plötzlich seine Augen.
Er sah seine Beatrice.
„Weißt du, ich habe von dir im Paradies geträumt.“

Beatrice, teilnahmslos:
„Warst du einkaufen?“
„Was einkaufen? Ich war mit dir im Paradies.“
„Und ich war Dante, der höchste Dichter.
Weißt du, ich habe siebzehn Jahre gebraucht, um die Göttliche Komödie zu schreiben.“
„Duh, und ich schicke dich im Handumdrehen in die Hölle.“

ZAIRA SELLERIO

 

The tension of a heated argument Image by Jo Justino from Pixabay
The tension of a heated argument Image by Jo Justino from Pixabay

Review

Zaira Sellerio’s poem, a contemporary take on Dante’s dreamlike journey, is striking for the way it interweaves classical elements of the Divine Comedy with the language and dynamics of modern life. In this text, epic drama and eternal love are filtered through an ironic, everyday lens, creating a contrast that is as funny as it is meaningful.

The journey through the Inferno with Virgil, the encounter with Paolo and Francesca, and the emotion that overwhelms Dante, are re-proposed in lighter, but no less profound tones. The image of Dante who, as in the original, faints before the tragic love story of the two lovers, is here interrupted by the insistent refrain: ‘Dante, wake up!’, a sort of call to reality that seems to want to play down Dante’s pathos, bringing it back to the present.

Beatrices Auftritt auf der Bühne, im romantischsten Teil des Textes, wird von einer beißenden Ironie umrahmt: Der erhabenen Dichter, der in seinen Träumen von Liebe und ewiger Hingabe versunken ist, wird von einer modernen und pragmatischen Beatrice brutal auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, die ihm ohne zu zögern Fragen zu irdischen Dingen stellt, wie z.B. „Hast du schon eingekauft?“. Diese Dissonanz zwischen dem himmlischen Traum und der alltäglichen Realität ist einer der gelungensten Punkte des Textes, der eine Spannung erzeugt, die gleichzeitig komisch und melancholisch ist.

Gekonnt spielt Sellerio mit sprachlichen Registern: von eleganter Lyrik („Oh Beatrice mia, che il mio cuore hai rapito!“) bis hin zu kruden modernen Redewendungen, die das Gedicht mit einer urkomischen Wendung abschließen. Die Erwähnung der Zeit, die Dante brauchte, um die *Divina Commedia* zu verfassen, wird durch die freche Antwort von Beatrice heruntergespielt, die im Handumdrehen die Grandiosität des Dichters über den Haufen wirft und bereit ist, ihn kurzerhand „in die Hölle zu schicken“.

Trotz seiner Leichtigkeit regt das Gedicht zu einer Reflexion über die Distanz zwischen dem Ideal und der Wirklichkeit an, zwischen dem Traum von der ewigen Liebe und der banalen Alltäglichkeit, die oft unsere höchsten Ambitionen erstickt. Es ist eine geistreiche Hommage an Dante, die den Mythos respektiert, ihn aber mit einem lebendigen und aktuellen Sinn für Humor neu interpretiert.

Zaira Sellerio gelingt es, das Wesen von Dante und Beatrice einzufangen und sie mit einer Frische in die Gegenwart zu transportieren, die nicht nur amüsant ist, sondern uns auch dazu einlädt, über die Kluft zwischen unseren idealen Bestrebungen und den eher irdischen Anforderungen des modernen Lebens nachzudenken.

The autumn of my time, the spring of yours

E là incontrai mia Madre

Einige Auszeichnungen für ihre Arbeit

• Concorso AI TUOI PIEDI, Premio Città di Mercogliano, (AV) per la poesia “E là incontrai mia Madre” 8 Settembre 2024;

• Premio Internazionale Donne D’Amore 2023 – 1 . premio sezione poesia Roma, maggio 2023

• X. Premio Internazionale Navarro “Narrativa Edita”,  Sambuca di Sicilia – Borgo dei Borghi maggio 2018.

• Finalista nella rassegna di testi d’antologia, dedicata a Massimo Troisi, giugno 2015.

• Premio Letterario Internazionale sezione Europa, Lugano (Svizzera), Maggio 2014.

• PREMIO UNA VITA PER LA CULTURA “Galleria Salotto dell’arte ROMA” Aprile 2012

• I PREMIO DI POESIA galleria “Il salotto dell’arte ROMA 22 Marzo 2009

• Premio UNA VITA PER LA CULTURA 2009, Roma, Maggio 2009

• ALIAS (Accademia Letteratura Italo Australia Scrittori, con la collaborazione c.r.a.s.e.s di Palermo, Concorso Letterario Internazionale III Premio ex aequo di poesia, 10 ottobre 2003

• Concorso internazionale artistico-letterario, Antonio de Curtis “Totò”, Roma 22 ottobre 2002

• Il premio di poesia inedita, quinta edizione premio / l’attualità – Bartolucci diploma di finalista, 27 ottobre 2001

• Targa per il premio di narrativa; concorso internazionale “Pelosa” Messina Novembre 2000

• Targa di poesia Ottobre 2000 della Provincia di Roma • Concorso internazionale “Antonio de Curtis” Roma

• Premio nazionale di poesia “Arturo Massimi” Ottobre 1999, Mentana Roma;

• Premio Poeti e società delegazione della Svizzera Tedesca (concorso internazionale, menzione di merito)

• Premio Internazionale di Poesia Dialettale “Radici Poetiche”

BANNER K16