Wasserkraft in der Schweiz
Die Wasserkraft ist eine der ältesten Energiequellen der Welt, die effizient und umwelt- und klimaschonend Strom erzeugen kann. Am 1. Januar 2022 waren in der Schweiz 682 Wasserkraftwerke mit einer Leistung von mehr als 300 kW in Betrieb. Mit der Inbetriebnahme neuer Anlagen und der Erneuerung bestehender Anlagen stieg die maximal verfügbare Leistung um 18 MW.
In der Schweiz gibt es Laufwasserkraftwerke (hauptsächlich bestehend aus einem Stauwerk in einem Wasserlauf, wie z.B. Flusswasserkraftwerke), Speicherwasserkraftwerke (Wasserkraftwerke mit natürlichen oder künstlichen Wasserreservoirs) und Pumpspeicherkraftwerke (gekennzeichnet durch zwei Wasserreservoirs auf unterschiedlichen Niveaus, wie z.B. die Anlage am Grimselpass).
Die erwartete Energieproduktion der Wasserkraftwerke mit einer Leistung von 300 kW oder mehr im Jahr 2021 beträgt 37 172 GWh/a gegenüber 36 741 GWh/a im Vorjahr.
Rund 63 % dieser Energie stammt aus den Bergkantonen Uri, Graubünden, Tessin und Wallis. Bedeutende Mengen an Wasserkraft werden auch in den Kantonen Aargau und Bern produziert. Rund 11 % der Schweizer Wasserkraft stammt aus binationalen Anlagen an den Grenzgewässern.
Die langfristige Klimastrategie der Schweiz
Die Wasserkraft
Die Nutzung dieser Energiequelle begann gegen Ende des 19. Jahrhunderts und erlebte zwischen 1945 und 1970 einen regelrechten Boom: In dieser Zeit wurden zahlreiche neue Laufwasserkraftwerke und alle grossen Speicherkraftwerke des Landes gebaut. Die Schweiz bietet dank ihrer Topographie und der beachtlichen durchschnittlichen Niederschlagsmenge auf ihrem Territorium ideale Voraussetzungen für die Nutzung der Wasserkraft: Anfang der 1970er Jahre stammten fast 90% der Stromproduktion aus der Wasserkraft, und auch heute noch ist sie die wichtigste einheimische Quelle für erneuerbare Energien. Nach der Inbetriebnahme der schweizerischen Kernkraftwerke ging dieser Anteil um 1985 schrittweise auf 60% zurück und liegt heute bei rund 57%. 48,3% der Wasserkraft werden in Laufwasserkraftwerken, 47,5% in Speicherkraftwerken und 4,2% in Pumpspeicherkraftwerken erzeugt. Die Nutzung der Wasserkraft generiert einen Umsatz von rund 1,8 Milliarden Franken (bei einem Preis von 5 CHF/kWh pro Kraftwerk) und ist ein wichtiger Bestandteil der Schweizer Energiewirtschaft.
Energiestrategie 2050
Mit der Energiestrategie 2050 will der Bund die durchschnittliche jährliche Stromproduktion aus Wasserkraft bis 2050 auf 38’600 Gigawattstunden (GWh/a) steigern (37’400 GWh/a bis 2035). Um das realisierbare Potenzial auszuschöpfen, müssen einerseits bestehende Kraftwerke modernisiert und ausgebaut und andererseits neue Wasserkraftwerke unter Beachtung der Grundsätze des Umweltschutzes gebaut werden. Der Bund will die Wasserkraft mit verschiedenen Massnahmen nutzen, die im Rahmen des ersten Massnahmenpakets der Energiestrategie 2050 umgesetzt werden sollen: Die kostendeckende Einspeisevergütung für neue Wasserkraftwerke mit einer Leistung bis 10 MW und die geplanten Investitionen in die Modernisierung und den Ausbau von Wasserkraftwerken mit einer Leistung bis 10 MW sind dafür geeignete Instrumente. Darüber hinaus sind verschiedene Massnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Wasserkraft (Landesinteresse, Strategie zum Ausbau der erneuerbaren Energien, Vereinfachung der Bewilligungsverfahren) sowie Fördermassnahmen im Rahmen des Programms EnergieSchweiz geplant.
Die Elektrizitätsproduktion in der Schweiz wird detailliert überwacht
Umfang und Indikatoren des Überwachungssystems
Das Monitoring verfolgt die Entwicklung gegenüber den im Energiegesetz definierten Benchmarks für den Energie- und Stromverbrauch pro Kopf sowie gegenüber den Benchmarks für die Steigerung der Stromproduktion aus neuen erneuerbaren Energien und Wasserkraftwerken. Weitere Beobachtungsbereiche und Indikatoren beschreiben den Netzausbau, die Versorgungssicherheit, die Ausgaben und Preise, die CO2-Emissionen im Energiesektor, die Forschung und Technologie sowie den internationalen Kontext.
Jedes Jahr werden die wichtigsten Indikatoren in die Kurzfassung des Monitoringberichts aufgenommen. Weitere Indikatoren sind in der ausführlichen Version des Dokuments enthalten. Zusätzlich legt der Bundesrat dem Parlament alle fünf Jahre einen Bericht mit vertieften Analysen und einer energiepolitischen Bilanz vor.
Eine Silbermünze
Mit der 20-Franken-Silbermünze „Hydropower“, die am 9. September 2021 ausgegeben wird, unterstützt die Swissmint erneuerbare Energien und die Nutzung nachhaltiger Ressourcen. Sie ist die erste Münze der Schweiz, die in Farbe und mit fluoreszierenden Elementen, die im Dunkeln leuchten, ausgegeben wird.
Die neue 20-Franken-Silbermünze in Farbe und mit fluoreszierenden Elementen ist eine Kreation des Swissmint-Graveurs Benjamin Löbbert und ist in limitierter Auflage exklusiv mit spiegelndem Hintergrund im Swissmintshop, bei einigen Münzhändlern und Banken erhältlich.
2021-Offizielle Sondermünze flyer
Quelle: http://www.bfe.admin.ch